Zum wg. Corona verspäteten Saisonstart in der Maschinenhalle Fürst Leopold hat der Dorstener Bergbauverein auch den im Rahmen der Siedlungssanierung 1988 auf dem Brunnenplatz in der Kolonie Fürst Leopold errichteten Schröder-Brunnen wieder in Betrieb genommen. Bergmannskuh, Schwein und Geflügel können jetzt wieder bis zum Saisonende (letzter Oktober-Sonntag) ins Brunnenbecken spucken.

Mit Unterstützung der Hervest-Konferenz (Zuschuss aus dem Bürgerbudget), der Rheinisch Westfälischen Wasserwerke (RWW) und aus Vereinsmitteln wurde damit ein auf zunächst drei Jahre befristetes Projekt gestartet, mit dem ein Konzept gefunden werden soll, den Brunnen dauerhaft wieder in Betrieb zu nehmen, da ja die Stadt im Rahmen der Haushaltssanierung 2014 beschlossen hatte, den Betrieb von Brunnen von der Finanzierung der Betriebskosten durch Anlieger, Sponsoren oder eben auch Vereine abhängig zu machen.

Ausgenommen von diesem Sparbeschluss wurden lediglich die beiden Brunnen auf dem Dorstener Markt, denen damals Stadtbaurat Holger Lohse eine besondere Bedeutung der Identifikationsstiftung zuwies. Er sei notfalls sogar bereit, so Lohse damals, mit privatem Geld bei der Finanzierung der Betriebskosten dieser beiden Brunnen zu helfen.

„Das hat bekanntlich“, so Gerhard Schute als Vorsitzender des Bergbauvereins, „den Tisa-Brunnen auf dem Markt nicht vor dem späteren Abriss bewahrt“, aber auch für den Brunnenplatz als Zentrum der zwischen 1912 und 1918 für rund 750 Bergarbeiter und ihre Familien errichteten Kolonie, habe der Brunnen wohl unbestritten diese hohe Bedeutung für die Identifikationsstiftung. Schute: „Und deshalb war es dem Bergbauverein wichtig, dass der Schröder-Brunnen nicht wie der Granatapfel-Brunnen von Paul Brandenburg vor dem Franziskaner-Kloster trockene Erinnerung an bessere Zeiten bleibt, sondern wieder sprudelt und zum Verweilen auf einem der schönsten Plätze in der Stadt einlädt.“