Schachtsignaleinrichtung

Im lärmintensiven Bergbau gab es immer schon Verständigungsschwierigkeiten der Bergleute untereinander. Mit zunehmenden Entfernungen und Tiefen sowie der Aufrüstungen mit Großmaschinen wurde eine einheitliche und eindeutige Kommunikations-Sprache eingeführt. So war die Verbindung von Untertage zu dem Fördermaschinisten, ohne Sichtverbindung, eine besonders wichtige und sinnvolle Einrichtung.

In den Anfängen gab es eine Seilverbindung von untertage bis zur Fördermaschine bzw. dem Fördermaschinisten, die einen Klöppel auf eine Stahlscheibe anschlagen ließ. Der Bergmann untertage, der Signalgeber, war dann der Anschläger; die Kombination aus Klöppel und Stahlscheibe nannte man Schachthammer.

Die Anzahl der „Glockenschläge hintereinander waren die Kommandos für den Fördermaschinisten.

1 Schlag = Halt,    2 Schlag = Auf,    3 Schlag = Hängen

Im Zuge der Elektrifizierung der Schachtsignale, wurde der Schachthammer zu einem mit einer Gleichspannung betriebenen „ Einschlagwecker“; eine Hupe signalisierte eine Gefahr, und Signalleuchten zeigten bestimmte Zustände oder Ereignisse an.

Jetzt war auch eine Aufzeichnung aller Signale und Zustände mittels einer elektrischen Schreibeinrichtung auf langsam ablaufenden Papierstreifen möglich. Hierdurch war bei einer Betriebsstörung leicht erkennbar, wer Fehler gemacht hatte. Diese Papierrollen wurden aufbewahrt und vom Bergamt bei Unfällen als Beweismittel anerkannt.

Alle diese Einrichtungen wurden in einen säulenartigen Blechschrank konzentriert: Der „Signalsäule“.

Eine solche Signalsäule ist auch noch heute in der Fördermaschinenhalle vorhanden, obwohl die Kommunikations-Technik durch Sprechfunk, Telefonie und Automatisierung sowie durch den Einsatz von Rechnern fast überflüssig ist.

Mit der Stilllegung der Fördereinrichtung ist diese Signalsäule ohne Funktion. Es gibt keinen Anschläger, keinen Fördermaschinisten und keine dynamischen Signalgeber.

Um diese historische Signalsäule in ihrer Funktion den technisch interessierten Besuchern vorzustellen, hat sich unser Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte die Simulation der Signalfolge optisch und akustisch vorgenommen.

Die Anregung der Hupe, Einschlag-und Rasselwecker, der Signalleuchten und der Geschwindigkeitsanzeige, in einem echten Zeitverlauf, werden durch eine Computer-unterstützte Steuerung (SPS Fa. Siemens LOGO ! ) realisiert.