Sieben Wochen später als geplant startete am Sonntag der Bergbauverein in die Hallensaison 2020, sprich: Das Industriedenkmal Maschinenhalle Fürst Leopold ist ab sofort wieder sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Und der rege Andrang am Sonntag zeigte, dass es höchste Zeit war, aus der Corona-Schockstarre Schritt für Schritt zurückzufinden „in eine neue Normalität“, wie es Bürgermeister Tobias Stockhoff formulierte.
Er war am Premieren-Sonntag einer der ersten Besucher und postete später auf seiner Facebook-Seite unter dem Foto zu diesem Text: „Kunst und Kultur haben unter den aktuellen Bedingungen große Herausforderungen zu stemmen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass heute in der Maschinenhalle Peter Koerber eine wundervolle Ausstellung eröffnet hat, denn Kunst und Kultur brauchen wir Menschen nicht nur langfristig wie die Luft zum Atmen – wenn auch gerade durch einen Mund-Nasen-Schutz.“
Die Ausstellung „Meine Bilder“ von Peter Koerber (77) war natürlich das Highlight am Eröffnungs-Sonntag. Der gelernte und studierte Industriefotograf zeigt in der Maschinenhalle einen räumlich bedingt natürlich nur kleinen Querschnitt dessen, was er während eines langen Berufslebens, das ihn über alle Kontinente hat reisen lassen, mit seinen Kameras „gesammelt“ hat. New York, Irland und Dorsten – die Welt ist groß und schön.
Das Corona-Konzept des Bergbauvereins bestand an diesem Sonntag den Praxistest mit Bravour. Maskenpflicht, Hände desinfizieren, Abstandsgebot – für die Besucher nach den Erfahrungen im Einzelhandel alles längst gelebter Alltag und jetzt beim Besuch im Industriedenkmal kein Problem.
Und auch der als „Trostpflaster“ für die Corona-Einschränkungen geübte Verzicht auf das Eintrittsgeld kam gut an: Das ersatzweise aufgestellte Sparschwein klimperte bei Schließung der Maschinenhalle am Spätnachmittag nur noch gedämpft, so viel Papiergeld war „verfüttert“ worden.