Großer Zapfenstreich für den Bergbau in Dorsten
Seit zehn Jahren schon, seit der endgültigen Stilllegung von Fürst Leopold als Teil des Bergwerks Lippe Mitte 2008, ist der Bergbau in Dorsten Geschichte. Kein Grund, nicht das mit dem Ende dieses Jahres vollzogene Aus für den deutschen Steinkohlebergbau auch mit besonderer Erinnerung an die drei Dorstener Zechen mit einer besonderen Veranstaltung zu würdigen.
Ja, der Große Zapfenstreich ist eigentlich Sache des Militärs, ist seiner Reinform Präsidenten, Kanzlern, wenigen Ministern und ranghohen Militärs dieser Republik vorbehalten. Aber längst wird die dieses Ritual auch zivil benutzt. Schützenkönige, Bürgermeister und und und – die Generationen von Bergleuten, die auf Baldur, Fürst Leopold und der Zeche Wulfen gearbeitet haben, sind da allemal würdige Adressaten.
Fackeln, kurze Ansprachen und vor allen Dingen Musik. Der Große Zapfenstreich vor der Maschinenhalle Fürst Leopold hatte mit rund eintausend Besuchern ein großes Publikum und viele Beteiligte. Die Ehrengarden der beiden letzten noch aktiven Zechen Prosper Haniel und Ibbenbüren, die Grubenwehr aus Ibbenbüren, die Feuerwehr Dorsten, der Spielmannszug Holsterhausen und die Schützenkapelle Rhade. Und viele wichtige Helfer und Organisatoren im Hintergrund: Das Technische Hilfswerk, die Firma Nightaffairs, das Creativquartier Fürst Leopold und natürlich den Bergbauverein.
Nach einer kurzen ökumenischen Andacht in der Lohnhalle der Festakt vor der Maschinenhalle. Die Redner – Bürgermeister Tobis Stockhoff, Regierungspräsidentin Dorothee Feller und Dr. Heinz Voss (RAG) – hielten sich kurz, im Mittelpunkt stand die Musik – ein Abend auch für Gefühle. Das „Glückauf“ zum Ende, wohl selten ist auf Fürst Leopold das „Steigerlied“ mit so viel Inbrunst gesungen worden.
Foto: Guido Bludau
Fotos: Reinhard Ernst
Dorstener Zeitung