Hans Blossey (1952) und Many Szejstecki (1931–2016) zeigen das Ruhrgebiet aus ungewöhnlichen Perspektiven. Wo im Alltag nur das verstrickte Mittendrin möglich ist, nehmen sie etwas Abstand und zeigen es aus der Distanz: sowohl aus der Luft von oben, als auch von unten, weit unterhalb der Erdoberfläche. Seit 1983 dokumentiert Blossey als Luftbildfotograf diese sich stetig verändernde Region aus der Vogelperspektive und schuf damit Fotografien, die auch als Vorlagen für die fast zeitgleich entstehenden Gemälde des Künstlers und Bergarbeiters Manfred „Many“ Szejstecki hätten fungieren können. Seine ersten sogenannten Bergbaupanoramen zeigen das Ruhrgebiet ebenfalls aus der Vogelperspektive, während er für spätere Bilder eine Art Maulwurfsperspektive entwickelt, durch die der Blick nicht von oben, sondern von unten auf das Ruhrgebiet fällt.

Die Ausstellung bringt diese beiden verschiedenen und gleichsam verbundenen Positionen zum ersten Mal zusammen. Obwohl ihre jeweiligen Herangehensweisen im Detail sehr verschieden sind, haben sie sich dennoch viel zu sagen. Während Blossey im Medium der Fotografie arbeitet und Szejstecki als Maler tätig war, arbeiten beide mit weiträumigen Überblicken, die zum Staunen bringen.

Die Ausstellung findet statt in unserer denkmalgeschützten Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Fürst Leopold, die sowohl auf den Bildern Szejsteckis als auch auf den Bildern Blosseys zu sehen ist.

Eröffnung: am Samstag den 05.04.2025 um 17 Uhr

Laufzeit: bis 30.09.2025

Begrüßung: Manfred Wissing, 1. Vorsitzender des Vereins für Bergbau-Industrie und Sozialgeschichte Dorsten

Einführung: Lukas Schepers, Kunsthistoriker

Luftbildaufnahme von Hans Blossey

Manfred Szejstecki: Der Marler Graben, 1986–1993, Tusche und Aquarell auf Karton, 200 x 348 cm (© Deutsches Bergbau-Museum, Bochum, Foto Montanhistorisches Dokumentationszentrum).