“Das Ende der Antriebslosigkeit”

Wenn alles nach Plan läuft, dann soll sich die historische Dampfmaschine auf Fürst Leopold schon 2013 wieder bewegen. Natürlich nicht mehr mit Dampf, denn die Dampferzeugung auf Fürst Leopold wurde im Juni 1908 eingestellt, sondern mit einem Reibradantrieb. – Das war die beste Nachricht in der Mitgliederversammlung des Dorstener Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten.

Bei der sehr gut besuchten Versammlung in der Gaststätte Lunemann standen nicht die bei solchen Versammlungen üblichen Regularien im Mittelpunkt, sondern die Pläne für die Maschinenhalle, das Soziokulturelle Zentrum und eben die Dynamisierung der Dampfmaschine.

Für die Architektengemeinschaft Steinau/Löer präsentierte Axel Steinau ausführlich die Baupläne (Investitionen von rd. 605.000 €) für die Umrüstung der Maschinenhalle zu einem attraktiven Veranstaltungsort und das Soziokulturelle Zentrum, das der Bergbauverein vor allen Dingen in der kalten Jahreszeit als außerschulischen Lernort nutzen will. Dass dieses Zentrum, das im Schwerpunkt das Hervester Jugendheim werden soll, in den Planunterlagen als „Das Leo“ benannt ist, sorgte dann doch für Irritationen: „Die Zeche hieß Fürst Leopold und wohl niemand käme auf die Idee, nach der Stilllegung von Auguste Victoria dort ein „Gustl“ zu bauen“ – Axel Steinau versicherte, dass die Namensgebung noch nicht beschlossen sei.

Seine ebenso anschauliche Präsentation der Pläne für die Dynamisierung der denkmalgeschützten Dampfmaschine stellte Vorstandsmitglied und Projektleiter Martin Hagemann unter die Überschrift „Das Ende der Antriebslosigkeit“ – mit über 10.000 Arbeitsstunden hat der Verein seit 2008 dafür gesorgt, dass diese Dynamisierung jetzt überhaupt angepackt werden kann. Mit (simuliert) vier Meter je Sekunde soll die Koepescheibe per Reibräder angetrieben werden und so die Maschine bewegen, das ist etwa die Hälfte der Geschwindigkeit, mit der in der aktiven Zechenzeit die Leopold-Bergarbeiter über- und untertage gefahren wurden.

Finanziert wird diese Dynamisierung vor allen Dingen aus einem Zuschuss (117.000 €) der NRW-Stiftung, aber auch die Eigenleistung des Vereins wird beträchtlich ausfallen, denn die gesamte Steuerung – der Motor der Reibräder soll über die historischen Hebel am Maschinistenstand gefahren werden – baut die Arbeitsgruppe Dampfmaschine des Vereins selbst. Dabei kann sie auf die Erfahrungen von Michael Halbeisen zurückgreifen, der für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe maßgeblich geholfen hat, vergleichbare Reibradantriebe auf den Zechen Hannover und Nachtigall zu installieren.

Regularien gab es auch zu erledigen, unter anderem Nachwahlen zum Vorstand. Für Hannes Fischak – er lebt jetzt am Chiemsee – und Ernst Koch wurden Kurt-Werner Gollan und Jürgen Robbert einstimmig in den Vorstand gewählt.

Der Jahresbericht des Vorsitzenden Dr. Hans-Udo Schneider zum Nachlesen Symbol_PDF_download

 


NRW-Bauminister informierte sich in der Maschinenhalle

Der große Schraubenschlüssel, den NRW-Bauminister Michael Groschek zum Besuch in der Maschinenhalle Fürst Leopold mitgebracht hatte, kam nicht zum Einsatz, aber der Minister, er ist qua Amt auch Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur,  versprach auch für die Zukunft die Unterstützung seines Hauses. Michael Groschek ließ sich über das Nutzungskonzept des Vereins für die denkmalgeschützte Halle informieren und zeigte sich angesichts der bisher schon erbrachten Eigenleistungen für den Erhalt von Gebäude und Maschine beeindruckt. Zur Einweihung des geplanten Informations- und Begegnungszentrums in der Maschinenhalle, das unter Federführung des NRW-Bauministeriums mit 605.000 € gefördert wird, will Groschek spätestens wieder nach Dorsten zum Standort Fürst Leopold kommen.

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Auf dem Bild von links: Bärbel Pötsch (Bergbauverein), Bürgermeister Lambert Lütkenhorst, Regina Schmitz (Management Initiative Startklar), Gerhard Schute (Bergbauverein), Minister Michael Groschek, Architekt Christian Löer, Karl Jasper (Leitender Ministerialrat im NRW-Bauministerium), Paul-Walter Georgi und Dr. Marita Pfeiffer (Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur) sowie Ulrich Wilke (Bergbauverein).

 


Landrat zu Gast beim Bergbauverein

Landrat Cay Süberkrüb (SPD) nutzte eine Klausurtagung mit der Dorstener SPD zum Informationsbesuch in der Maschinenhalle Fürst Leopold. Was ist geplant und an welcher Stelle kann der Kreis Recklinghausen helfen? Vor allen Dingen beim Thema außerschulischer Lernort, einem wichtigen Baustein bei der künftigen Nutzung des Industriedenkmals, erhofft ich der Bergbauverein intensive Unterstützung vom Kreis; und diese Hilfe hat Süberkrüb auch zugesagt – wenn auch mit der Einschränkung, dass der Kreis ebenso wie die Stadt Dorsten keine finanziellen Mittel für direkte Förderung zur Verfügung hat.

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Auf unserem Bild von links: Hans-Georg Wiemers, Cay Süberkrüb (beide SPD), Gerhard Schute und Dr. Hans-Udo Schneider (beide Bergbauverein) sowie Michael Baune und Heinz Denninger (beide SPD).

 


Jetzt fördern nur noch drei Zechen

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Frohe Weihnacnhten – der Gruß klingt schal in diesen Tagen in Kamp-Lintfort, wo am 21. Dezember 2012 mit der letzten Schicht auf dem Bergwerk West ein Schlussstrich gezogen wurde unter die Bergbau-Geschichte in Kamp-Lintfort. Erst der Bau der Zeche (ab 1907) und der Beginn der Kohleförderung (ab 1912) ermöglichten die Gründung der Stadt Kamp-Lintfort, denn Zechensiedlungen rund um den Förderturm auf der Lintforter Heide waren die ersten Häuser der späteren Stadt.

Nach dem Aus in Kamp-Lintfort fördern jetzt nur noch drei deutsche Zechen Kohle, nämlich die Zeche Ibbenbüren sowie Prosper Haniel (Bottro) und Auguste Victoria (Marl) in der Dorstener Nachbarschaft. Bis Ende 2018, so wurde es politisch entschieden, soll die letzte deutsche Zeche geschlossen werden. Schon jetzt werden 80 Prozent des deutschen Kohlenbedarfs durch Importe gedeckt.

Kamp-Lintfort verliert durch die Schließung der Zeche rund 2.500 Arbeitsplätze. Das einzige “Trostpflaster” für die Bergleute: Niemand fiel durch die Schließung des Bergwerks “ins Bergfreie”. 800 Mitarbeiter gehen in die Rente, für die anderen rd. 1.700 Kumpel heißt es nun umziehen oder pendeln.

 

Dazu schrieb die  Logo_WAZ

Die letzte Schicht  Symbol_PDF_download

Zechen-Ende am schwarzen Freitag    Symbol_PDF_download

und die  Logo_Dorstener_Zeitung

Bergwerk West ist dicht   Symbol_PDF_download

 


Vorstandswahlen im Bergbauverein

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Der neue Geschäftsführende Vorstand des Dorstener Bergbauvereins (von links): Dr. Gerhard Lapke (Kassierer), Volker Jenau (Schriftführer), Dr. Hans-Udo Schneider (Vorsitzender), Gerhard Schute (Geschäftsführer) sowie Barbara Pötsch und Ulrich Wilke (Stellvertretende Vorsitzende).

Hans-Udo Schneider erinnerte an die wichtigen Meilensteine seit der Vorstandswahl 2010, an die zahlreichen Veranstaltungen des Vereins und nicht zuletzt an die umfangreichen Vorarbeiten dafür, dass der Verein jetzt vor der Situation steht, dass die Maschinen-halle in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Informations- und Begegnungszentrum umgerüstet werden kann und soll. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen insgesamt knapp eine Million Euro investiert werden, Gelder  vor allen Dingen aus Mitteln des Projektes Soziale Stadt Hervest und aus Zuschüssen, die der Verein mit Unterstützung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur sowie der „Initiative Startklar“ bei der NRW-Stiftung beantragen will. „Alles ist auf einem guten Weg“, so Hans-Udo Schneider, der dafür besonders den engagierten Arbeitsgemeinschaften des Vereins dankte.

In den kommenden Monaten sollen die entscheidenden Verträge ausgearbeitet und abgeschlossen werden, aber auch jetzt bereits will der Bergbauverein seine Angebote entsprechend dem mit der Stiftung Industriedenkmalpflege abgestimmten Konzept kontinuierlich ausbauen.

Dazu gehören Ausstellungen in Kooperation mit den Dorstener Kunst- und Kulturvereinen, Angebote im Bereich Außerschulischer Lernort wie das für Ende März mit dem Kunstverein und der Gesamtschule geplante GPS-Projekt, Themenführungen durch die Zechensiedlung Fürst Leopold, das erneute Engagement bei der Extra-Schicht am 30. Juni sowie das Jubiläumsfest „100 Jahre Baubeginn Zechensiedlung und 100 Jahre Dampfmaschine“ am Wochenende 14. bis 16 September – ein Fest, das der Bergbauverein als Fest der Hervester Vereine und der ganzen Stadt Dorsten feiern möchte.

Bei den Wahlen zum Geschäftsführenden Vorstand gab es keine Überraschungen. Hans-Udo Schneider dankte den beiden ausscheidenden Mitgliedern, Hannes Fi-schak und Ernst Koch, für ihre geleistete Arbeit und für ihre Bereitschaft, den Verein auch in Zukunft in anderer Funktion tatkräftig unterstützen zu wollen.

Das Ergebnis der Vorstandswahlen: Vorsitzender: Dr. Hans-Udo Schneider; Stellvertretende Vorsitzende: Barbara Pötsch und Ulrich Wilke; Geschäftsführer: Gerhard Schute; Kassierer: Dr. Gerhard Lapke; Schriftführer: Volker Jenau; Beisitzer: Hannes Fischak, Friedhelm Fragemann, Martin Hagemann, Rolf Hahn, Udo Klomfaß, Ernst Koch, Detlef Liedtke, Jürgen Möllmann, Detlef Nieswandt, Gisela Poppek, Rainer Poppek, Dr. Kuno Schäfer, Rainer Schöneweiß, Axel Steinau und Manfred Wissing; Kassenprüfer: Heike Unkel und Werner Markus.

Symbol_PDF_download Der Vorstandsbericht von Hans-Udo Schneider zum Nachlesen

Berichte dazu in der  Logo_WAZ und in der   Logo_Dorstener_Zeitung

 


Über Hervest-Dorsten in Europas Metropolen – “On Wheels” zu Gast beim Bergbauverein

Es ist eine bewährte Praxis im Bergbauverein, zu den monatlichen offenen Vorstandssitzungen – Nichtmitglieder sind zu diesen Sitzungen ausdrücklich eingeladen – Referenten aus anderen Dorstener Vereinen oder zu besonderen Themen einzuladen. In der September-Sitzung waren die Dorstener Eisenbahnfreunde „On Wheels“ zu Gast, Manfred Diekenbrock und Axel Präckelt warfen einen Blick auf die Bedeutung der Eisenbahn bei der Industrialisierung von Dorsten:

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„Im März 1874 erreichte die erste Eisenbahn Dorsten. Nach nur sechs Jahren war Dorsten „sternförmig“ von der Eisenbahn erschlossen. Mit ihr kam auch die Industrie: Chemie, Maschinenbau und Bergbau siedelten entlang der Bahnlinien.

Im Jahr 1880 titelte der „Allgemeiner öffentlicher Anzeiger: „Die Bergisch-Märkische Eisenbahn eröffnet den Betrieb von Essen über Dorsten nach Amsterdam.“ Nun wurde Dorsten von drei bedeutenden Eisenbahngesellschaften erreicht und öffnete sich der großen Welt.

Geschichte und Geschichten: Das Chaos des Ersten Weltkriegs war noch nicht vorüber, als beim schwersten Eisenbahnunglück in Dorsten vier Menschen und fünf Pferde ihr Leben verloren. Nach Zerstörung der Lippebrücke 1945 ruhte der Bahnverkehr längere Zeit vollständig. Weil die Strecke von Haltern nach Wesel ihre Bedeutung verloren hatte, wurden nach und nach die Schienen im unteren Teil des Hervester Kreuzungsbahnhof überflüssig. Und an die Strecke von Dorsten über Kirchhellen nach Sterkrade-Nord erinnern sich nur noch ältere Dorstener.

Jahrzehntelang bestimmten Dampfzüge der Reichsbahn und der Deutschen Bundesbahn das Bild der Eisenbahn in Dorsten, eher mit der Prignitzer Eisenbahn das neue Zeitalter der Privatbahnen begann. Im Dezember 2006 hat sich die Deutsche Bahn ganz aus dem Personenverkehr in unserer Stadt zurückgezogen, Nord-West-Bahn (NWB) bringt jetzt Reisende nach Borken, Essen, Coesfeld und Dortmund.“ (Auszug)

Die Vlissinger Postzüge

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“Schon abends waren die aktuellen englischen Tageszeitungen des Jahres 1895 in Berlin erhältlich. Möglich wurde dies durch die so genannten „Vlissinger Postzüge“. Seit 1892 beförderten elegante niederländische Schnellzuglokomotiven reine Postzüge über die Hamburg -Venloer Bahn, von Wesel kommend über Hervest-Dorsten nach Haltern.

Die gesamte Londoner Post mit Ziel Skandinavien oder Berlin wurde vor 120 Jahren über Hervest-Dorsten befördert. Ein Brief aus Dorsten konnte damals schneller in London als in Recklinghausen sein.

Auch Reisende nutzten die Pünktlichkeit der Königlichen Post – durch angehängte Kurswagen gab es für diejenigen, die es sich leisten konnten, die Möglichkeit, in nur 24 Stunden von London nach Berlin zu fahren. Rollten die Reisenden durch den Bahnhof Hervest-Dorsten, dann wussten sie, dass sie etwa die Hälfte der Reisestrecke geschafft hatten. Erst mit Beginn des ersten Weltkrieges endete diese wohl berühmteste Eisenbahnverbindung über Dorsten.”

Der Bergbauverein und “On Wheels” wollen in Zukunft Möglichkeiten einer engen Zusammenarbeit suchen und nutzen. Für den Bergbauverein ist die Arbeit von “On Wheels” vor allen Dingen mit Blick auf die Industriegeschichte der Stadt Dorsten von großem Wert, aber vorstellbar sind auch gemeinsame Ausflüge mit historisch Zügen.

 


So planen Stadt und TeDo die Zukunft von Fürst Leopold

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Erklärung:
Das sind die bisherigen und künftigen Nutzungen der Fürst Leopold-Gebäude bzw. -Flächen wie sie im Vertrag zwischen der TeDo GmbH und der Stadt Dorsten vorgesehen sind.

Nr Bisherige Nutzung Künftige Nutzung Fläche
1 Torhaus Ost Dienstleistung: Büro und Tonstudio 350 qm
2 Torhaus West Dienstleistung: Büro und Atelier 350 qm
3 Verwaltung, Lohnhalle Art-Boarding-House:
Gastronomie, Außengastronomie, Ateliers für Künstler aus dem Bereich bildende Kunst und Fotokunst, Kunstdruckerei, Galerien, Kreative und Gastronomen an der Stätte der Leistung
Büros
Veranstaltungsräume für Seminare
Workshops
untergeordneter Einzelhandel (max. 400 qm)
6.500 qm
4 Waschkaue, Kellergeschoss Freizeit- und kulturwirtschaftliche Nutzung 2.000 qm
5 Waschkaue, Erdgeschoss Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, Einzelhandel
Oldertimerausstellung
400 qm Einzelhandel als Annex
Alternativ: Veranstaltungsräume, Versammlungsstätte
2.650 qm
6 Trafogebäude Restaurant und Cafe mit 200 Plätzen
Künstleratelier
Gastronomie und Künstlerwerkstatt
690 qm
1.100 qm
1.790 qm
7 Maschinenhaus In Kooperation von Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur sowie Bergbauverein Nutzung als Informations- und Begegnungszentrum – u.a. als Außerschulischer Lernort (Klassenzimmer an der Dampfmaschine)  
8 Druckluftzentrale Erstes Obergeschoss Künstlerwerkstatt
Erdgeschoss Lager
1.000 qm
1.000 qm
9 Freifläche Soziokulturelles Zentrum mit dem Schwerpunkt Jugendheim; das Projekt soll und muss nach den Förderbestimmungen bis 2013 realsisiert werden Planung
 der Stadt
10 Kraftwerk Fachmärkte ohne negative Auswirkung auf den Einzelhandel in der Dorstener Innenstadt 2.000 qm
11 Kraftwerk Vollsortimenter inkl. Getränkefachmarkt
Angebot: Nahversorgung von Hervest mit Lebensmitteln
2.300 qm
12 Kraftwerk Fachmarkt Tierfutter 1.000 qm
13 Werkstatt Lebensmittel-Discounter < 800 qm
14 Holzplatz Vergnügungsstätte:
Maximal 6 kerngebietstypische Spielhallen
Alternativ:
Sportsbar mit Pferdewettannahme, typische Spielhalle
900 qm
15 Werkstatt Die Nutzung der Fläche steht noch nicht fest und wird in enger Absprache mit der Stadt Dorsten entwickelt
Mögliche Nutzung: Dienstleistungen, kleinteiliger Handel
ohne Angabe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Stahlkonzern verspricht Prosper-Belegschaft langfristige Perspektive

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In den drei Batterien der 1928 in  Betrieb genommenen Kokerei Propsrer werden aktuell jährlich rund zwei Millionen Tonnen Koks produziert. Und es gibt beachtliche Kapazitäten, diese Produktion noch zu erweitern, denn bereits 2005 wurde der Bau von zwei weiteren Batterien genehmigt. Die RAG machte von dieser Genehmigung bisher nicht Gebrauch, aber die neue Besitzerin, die ArcelorMittal Bremen GmbH wird wohl schon sehr bald, so meinen Experten, angesichts ihrer Pläne für die konzerneigene Stahlproduktion in Deutschland, die Option zum Produktionsausbau in Anspruch nehmen.

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Immer wieder war in der Vergangenheit der Gasometer der Kokerei für Aktionen mit Großplakaten genutzt worden. Zuletzt (2010) war dort zu lesen “Unsere Kohle hat Zukunft”, vor einigen Jahren waren die deutschen Kohlevorräte in mögliche Produktionsjahre umgerechnet worden – 2004 verkündete die RAG am Gasometer: “Deutsche Steinkohle – 400 Jahre ab heute”.
 

Mit der Beschäftigungsgarantie gegenüber der Kokerei-Belegschaft für mindestens die kommenden zehn Jahre steht fest, dass die Kokerei nach 2018 nur noch mit Importkohle produzieren wird, die Stilllegung der Zeche Prosper Haniel ist für spätestens 2018 beschlossene Sache. Theoretisch könnte ArcelorMittal zwar auch die Zeche kaufen und weiter betreiben, aber dann wäre eine Rückzahlung der zwischen 2011 und 2018 für diese Schachtanlage geleisteten Subventionen fällig. Derzeit kommt die in der Kokerei verarbeitete Kohle noch zur Hälfte aus deutschen Zechen.


Fraktionsdisziplin fesselte auch Abgeordnete aus NRW

Der 14. April 2011 ist ein historischer Tag, denn er besiegelte mit der Entscheidung des deutschen Bundestages, die sogenannte Revisionsklausel im Steinkohlefinanzierungsgesetz zu streichen, das Aus für den deutschen Steinkohlebergbau.

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Der CSU-Politiker Eduard Oswald leitete als Vizepräsident des Deutschen Bundestages die Sitzung.
(Zum Abspielen des Sitzungs-Videos auf das Bild klicken)

Nach dieser Entscheidung kann in Deutschland eine Kohlezeche nur noch betrieben werden, wenn sie ohne Subventionen auskommt, also profitabel arbeitet, wenn der Besitzer dieser Zeche zudem die zwischen 2011 und 2018 gezahlten Subventionen erstattet.

Das Steinkohlefinanzierungsgesetz hier zum Download: Symbol_PDF_download

Der Bundestag ging allerdings wenig historisch mit diesem historischen Beschluss um. Von den 622 Abgeordneten waren zu später Stunde (21.59 Uhr) nicht einmal mehr 50 anwesend. Wozu auch: Die Fraktionen hatten sich schon vor der Sitzung darauf geeinigt, die zweite und dritte Lesung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes in einem Rutsch zu erledigen und das “reformierte” Gesetz auch gleich anschließend zu verabschieden – alles ohne Aussprache. Heißt nach der Geschäftsordnung des Bundestages: Abgeordnete können persönliche Erklärungen zu Protokoll geben, aber die Mikrofone bleiben zu diesem Thema ausgeschaltet.

Zwei Abgeordnete machten von dem Recht der persönlichen Erklärung Gebrauch, nämlich Michael Groß (SPD) aus dem Wahlkreis Recklinghausen II (Datteln, Haltern am See, Herten, Marl und Oer-Erkenschwick) und Dieter Jasper (CDU) aus dem Wahlkreis Steinfurt.

Groß kritisierte in seiner schriftlichen Stellungnahme heftig den endgültigen Verzicht auf die Förderung von Steinkohle in Deutschland – bei der Abstimmung enthielt sich die SPD-Fraktion. Jasper lobte im Prinzip das “neue” Steinkohlefinanzierungsgesetz – und stimmte dann als einziger Abgeordneter dagegen.

Damit ist klar: Die fünf noch fördernden Zechen müssen bis spätestens 2018 schließen. Vor dem Hintergrund, dass vier dieser Zechen in NRW liegen, hatte sich Norbert Römer, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion für ein Festhalten an der Revisionsklausel ausgesprochen. Gegenüber der NRZ erklärte Römer: “Die Zulieferer und Anlagenbauer der Bergbautechnik in NRW mit rund 19500 Arbeitsplätzen brauchen zur Behauptung ihrer Spitzenstellung am Weltmarkt deutsche Zechen. Und wir sollten unter dem Aspekt der Rohstoffsicherung auch die Steinkohle einbeziehen.”

Auf der Homepage von Michael Groß ist zu lesen, er habe für seinen kohlefreundlichen Kurs die volle Unterstützung der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel, der sich bei einem Besuch im Marler Chemiepark am 6. April noch für eine Zukunft der deutschen Kohle mindestens durch eine Referenzzeche ausgesprochen hatte und der Regierungskoalition in der Kohlepolitik schwerwiegende Fehler vorwarf. Gabriel an die Adresse der Bergleute: “Die Bundesregierung hat Euch doch längst verkauft.” Getan habe sie dies mit der Aufgabe der von der Großen Koalition vereinbarten Revisionsklausel.

Im Bundestag enthielt sich die SPD zu diesem Thema der Stimme, brachte aber am gleichen Tag der Bergbau-Abstimmung einen eigenen Antrag für ein Programm mit einer nachhaltigen Energieversorgung ein. Das Wort Bergbau kommt in diesem Antrag nicht vor.

Das sind die fünf letzten deutschen Zechen, die bis 2018 schließen müssen:

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Bergwerk Saar in Ensdorf
 
Zeche Auguste Victoria in Marl
 
Bergwerk West in Kamp-Lintfort
 
Schachtanlage Ibbenbüren
 
Zeche Prosper Haniel in Bottrop
 

 

 

 

 

 

 

 


Bergbauverein beschließt moderate Beitragserhöhung

Die Mitgliederversammlung ist am 22. März 2011 dem Vorschlag des Vorstandes auf eine Beitragserhöhung ab 2011 gefolgt, indem sie den einstimmig den Beschluss fasste:
Die Mitgliederversammlung am 22. März 2011 beschließt: Der Mitgliedsbeitrag ab 2011 wird von 1,00 € pro Monat auf 1,50 € pro Monat erhöht. Damit beträgt der neue Jahresbeitrag 18 € pro Jahr.

Der Kassierer Gerhard Lapke gab für den Vorstand die Begründung für diesen not-wendig gewordenen Schritt ab. Er verwies auf die Gründungsversammlung unseres Vereins im November 2003, als wir mit den Annahe unserer Satzung einen Monats-Beitrag von 1 € festlegten. Diese Beitragshöhe wurde gewählt, weil sie uns damals als kleinste, denkbare Zahl erschien, und weil wir keine Idee hatten, welche Ausgaben und Aktivitäten einmal auf uns zukommen könnten.
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Dr. Gerhard Lapke, Kassierer des Bergbauvereins

Inzwischen hat sich viel getan, aus 22 Gründungsmitgliedern sind in sieben Jahren stolze 234 Mitglieder geworden. Wir haben erreicht, dass die Maschinenhalle gerettet und nicht abgerissen wurde und dass die Dampfmaschinen durch viele tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit unserer Dampfmaschinengruppe konserviert und in einen Zustand gebracht wurden, der eine spätere Reaktivierung für ein Schaulaufen ermöglicht.

Zwei Entwicklungen aus den letzten Monaten unseres Vereins eröffnen uns neue Perspektiven und Aufgaben, für die wir nun höhere Finanzmittel benötigen als in der Vergangenheit:
   •Durch die Übernahme der Maschinenhalle durch die Stiftung Industriekultur endete die lange Hängepartie, und es eröffnen sich nun für uns völlig neue Perspektiven.
   •Durch die Anmietung unserer nun Geschäftsstelle am Brunnenplatz  haben wir nun endlich Platz und Raum für unsere Arbeitsgruppen-Arbeit. Unvermeidbar fallen nun monatlich – neben einer sehr kleinen Miete – die üblichen Nebenkosten an

Bei einem gleichbleibenden Beitrag würden wir, trotz Spenden und Zuwendungen, an unsere Substanz, an unsere Rücklagen gehen müssen. Das halten wir gerade vor der Perspektive, zusammen mit der Stiftung Industriekultur Bewegung in den Dornröschen-Schlaf der Maschinenhalle und der Dampfmaschinen zu bringen, für nicht zukunftsweisend.

Wir bitten alle Mitglieder, diese Beitragserhöhung nicht nur zu akzeptieren. Darüber hinaus würden wir uns sehr freuen, wenn unsere Mitglieder sich auch zu einem höheren freiwilligen Beitrag in Form von (steuerlich wirksamen) Spenden entschlie-ßen könnten.

Der Vorstand appellierte an alle anwesenden Mitglieder, neue Mitglieder zu werben – im Freundes- und Verwandten-Kreis, an der Arbeit, bei jeder sich bietenden Gelegenheit -, um damit unsere Finanzkraft weiter zu stärken.


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Freundlich empfangen wurde der Dorstener Bergbauverein bei der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichte in Dortmund. Auf dem Bild von links nach rechts: Joachim Boll und Regina Schmitz (beide von der Agentur “Startklar”, die das Landesprogramm “Initiative ergreifen” koordiniert), Dr. Marita Pfeiffer (Stiftung), Volker Jenau, Barbara Pötsch, Hannes Fischak, Ernst Koch und Axel Steinau (alle Bergbauverein), Ursula Mehrfeld (Stiftung), Hans-Udo Schneider (Bergbauverein), Horst Heinrich, Paul Walter Georgie und Petra Müller-Auras (alle Stiftung).

“Lassen Sie uns das Erreichte feiern”

„Nach sieben Jahren Anlauf haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht“, freut sich der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten, dessen Vorstand jetzt zum quasi „Antrittsbesuch“ die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichte an ihrem Sitz auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei Hansa in Dortmund besuchte. Die Stiftung hatte bekanntlich in ihrer Sitzung am 20. Dezember die Eigentumsübernahme der denkmalgeschützten Maschinenhalle Fürst Leopold beschlossen.

In dem Gespräch mit der Stiftung sowie der Agentur „Startklar“, die alle Projekte des Landesprogramms „Initiative ergreifen“ koordiniert, ging es darum, die Eckpunkte der künftigen Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und dem Bergbauverein zu klären, gemeinsame Projekte und vor allen Dingen auch nutzungsrechtliche Fragen zu klären.

„Lassen Sie uns das Erreichte feiern. Ohne diesen gut aufgestellten Verein wäre es sicher nicht so einfach gewesen, das Kuratorium der Stiftung von der Richtigkeit der Eigentumsübernahme zu überzeugen“, erklärte Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung. Sie zeigte sich erfreut über die unverzichtbaren Arbeiten des Vereins, der seit seiner Gründung im Dezember 2003 mehrere Tausend ehrenamtliche Arbeitsstunden in Pflege und Erhalt der Dampfmaschinen investiert hat. Auch andere aktuelle Schwerpunkte der Vereinsarbeit wie die Planungen für regelmäßige Siedlungsführungen, für die künftige Nutzung der Maschinenhalle als „Außerschulischer Lernort“ oder auch wie die Ausstellungskonzeption werden von der Stiftung begrüßt und sollen künftig in enger Abstimmung gemeinsam verfolgt werden.

Zeitnah wollen jetzt Fachleute der Stiftung nach Dorsten kommen, um den baulichen Zustand der Halle, insbesondere des Hallendaches, gründlich zu prüfen, um dann gegebenenfalls die notwendigen Maßnahmen zum Erhalt des Denkmals einzuleiten.

Dabei sind die Stiftung und der Bergbau-Verein einer Meinung, dass selbst bei einem sparsamen Ausbau des Denkmals Maschinenhalle erhebliche Geldmittel notwendig sind, um das geplante Informations- und Dokumentationszentrum einzurichten. Stiftung und Bergbauverein wollen sich zu diesem Thema schnell mit den Planern der Stadtverwaltung an einen Tisch setzen.


Maschinenhalle in die Industriedenkmalstiftung aufgenommen

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Lob für den Bergbau-Verein: Er hat, so Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalplege in einer Pressemitteilung, zum Erhalt des Fördermaschinenhauses beigetragen und insbesondere die Fördermaschinen vorbildlich gepflegt.

 

 

 

 

 

Unter seinem neuen Vorsitzenden, NRW-Minister Harry K. Voigtsberger, hat das Kuratorium der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur in seiner Sitzung am 20.Dezember die Eigentumsübernahme des Industriedenkmals „Fördermaschinenhaus Fürst Leopold Schacht 1/2“ beschlossen. Damit ist der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes inklusive der Zwillingstandem-Dampffördermaschinen der 1910er Jahren gesichert.

Mit dieser Übernahme leistet die Stiftung einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Gesamtstandortes Zeche Fürst Leopold, bildet doch das Maschinenhaus im Rahmen der Flächenplanung der Projektgesellschaft Fürst Leopold gleichsam die „identitätsstiftende, historische Mitte“. Das Industriedenkmal soll als Informations- und Dokumentationszentrum dienen. Pläne dafür werden zurzeit von dem Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V. erarbeitet.

Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalstiftung freut sich, gemeinsam mit dem Bergbau-Verein ein wichtiges Objekt der Dorstener Bergbaugeschichte für die Nachwelt bewahren zu können. Mit der Zustiftung des Maschinenhauses von Fürst Leopold Schacht 1/ 2 befinden sich derzeit insgesamt 12 Denkmalstandorte in Nordrhein-Westfalen in der Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.

voigtsberger_(c)_wazSeit der Gründung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur im Jahr 1995 sind die jeweiligen Minister bzw. Ministerinnen für die Ressorts Bauen, Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW Mitglieder des Kuratoriums. Nachdem im Anschluss an die Landtagswahl des Landes NRW vom 9. Mai 2010 die ehemaligen Minister Lutz Lienenkämper, Christa Thoben und Karl Josef Laumann ihre Mandate im Kuratorium niedergelegt hatten, wurden für die Neubesetzung Harry K. Voigtsberger, Minister für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales sowie Peter Landmann, Abteilungsleiter im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport vorgeschlagen, die in der Kuratoriumssitzung am 20. Dezember zu neuen Mitgliedern gewählt wurden.

Minister Harry K. Voigtsberger (Bild) wurde einstimmig als Vorsitzender benannt. In dieser Funktion möchte Voigtsberger (60), der vor seiner Berufung ins Ministeramt Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland war, dazu beitragen, dass die Arbeit der Industriedenkmalstiftung auch in Zukunft erfolgreich weitergeführt wird.

 

Info:
Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur

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Kokerei Hansa in Dortmund, seit 1997 Sitz der Stiftungs-Geschäftsstelle: Blick aus nördlicher Richtung
auf den Sortenturm (links) und den Kohlenturm (rechts) über die Ofendecke mit dem Besucherpfad C
der Koksofenbatterie 2
Bild: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur 2006

In Deutschland engagieren sich über 500 Stiftungen für die Pflege von Denkmalen. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, die 1995 vom Land Nordrhein-Westfalen und der RAG Aktiengesellschaft gegründet wurde, ist bundesweit die einzige Stiftung, die sich explizit der Erhaltung von hochrangigen Industriedenkmalen widmet.
Ihre Aufgabe besteht darin, historische Industrieanlagen für die Nachwelt zu bewahren, sie zu sichern, wissenschaftlich zu erforschen, öffentlich zugänglich zu machen und einer neuen denkmalgerechten Nutzung zuzuführen.

Derzeit betreut die Industriedenkmalstiftung 12 Standorte in Nordrhein-Westefalen mit bedeutenden Monumenten der Montanindustrie. Neben Malakowtürmen, Fördergerüsten, Maschinen- und Schachthallen gehört die Kokerei Hansa in Dortmund aus den 1928-30er Jahren dazu. Hier betreibt die Stiftung seit 1997 ihre Geschäftsstelle.

Die manchmal sperrigen Monumente des Industriezeitalters sind auf die Akzeptanz und die Unterstützung durch die Städte und die Bevölkerung vor Ort angewiesen.
Vor diesem Hintergrund ist die Kooperation der Stiftung mit Fördervereinen von großer Bedeutung. Die Vereine tragen wesentlich zur Belebung der Standorte bei, indem sie Industriegeschichte vor Ort vermitteln, die Denkmale betreuen, Besucher begleiten, “Tage der offenen Tür” veranstalten oder explizit die Arbeit der Industriedenkmalstiftung
unterstützen.

Logo_Stiftung_Startseite

Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Emscherallee 11
D-44369 Dortmund
Fon +49(0)231-931122-0
Fax +49(0)231-931122-10

info@industriedenkmal-stiftung.de
www.industriedenkmal-stiftung.de


Weichen gestellt für Jugendzentrum auf Fürst Leopold

Monika Engfer brachte es mit ihrem einzigen Diskussionsbeitrag auf den Punkt und die Debatte um die Standortsuche für ein neues Jugendzentrum Hervest zu einem schnellen und einvernehmlichen Ende: “Wir haben eine äußerst preiswerte Fläche und die heute ja nicht selbstverständliche Zusage auf eine Förderung in einer Höhe von 1,3 Mio. Euro. Diese große Chance muss doch jetzt im Interesse der Hervester Jugendlichen genutzt werden.”

So sah es dann auch die große Mehrheit der Hervest-Konferenz, die sich damit dem Vorschlag der Verwaltung anschloss. Ende des Monats steht das Thema jetzt auf der Tagesordnung im Jugendhilfeausschuss, dann folgen die anderen Fachausschüsse und schließlich der Rat der Stadt Dorsten. Und Anfang des neuen Jahres will das Jugendamt einen ersten Fachkräfte-Workshop veranstalten, der helfen soll, möglichst schnell ein Konzept für die inhaltliche Arbeit und daraus abgeleitet für ein Raumkonzept (rd. 450 bis 500 Quadratmeter) zu erstellen.

Leopold_2010_05_(c)_waz_H._Auf dem Luftbild von WAZ-Fotograf Hans Blossey aus dem Mai 2010 ist neben der Maschinenhalle eine große Freifläche zu erkennen. Diese Freifläche übernimmt die Stadt Dorsten vom Investor TeDo GmbH zu “äußerst günstigen Konditionen” (Bürgermeister Lambert Lütkenhorst).
Diese Fläche steht dann für die Außenanlagen des Jugendzentrums zur Verfügung, für das Informations- und Dokumentationszentrum des Bergbauvereins, aber auch für Hervester (Dorstener) Volksfeste, zum Beispiel für das traditionelle Bergfest.

Jugendzentrum für wen: Nach den Zahlen von Jugendamtsleiterin Agnes Kuhlmann leben in Hervest rd. 2500 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jahren. Eine sehr heterogene Gruppe mit einer über den ganzen Stadtteil verteilten großen Zahl von sozial auffälligen Jugendlichen.

Träger: Dass das neue Jugendzentrum in Trägerschaft des evangelischen Kirchenverbandes Dorsten geführt werden soll, ist unter allen Beteiligten unstrittig.

Die Zeit drängt und warum das so ist, erläuterte Bürgermeister Lambert Lütkenhorst in der Hervest-Konferenz: Die Förderzusage (1,29 Mio. €) gilt bis Ende 2013, dann muss das Projekt verwirklicht und abgerechnet sein – sonst verfallen diese Fördergelder. Dass die Stadt Dorsten nicht in der Lage ist, ein solches Vorhaben aus eigener Kraft zu realisieren, wurde in der Hervest-Konferenz nicht einmal mehr erwähnt, es ist längst traurige Binsenweisheit.

“Wo wäre das Jugendzentrum errichtet worden, hätte es jetzt nicht die Chance auf Fürst Leopold gegeben?” Der Bürgermeister und Stadtbaurat Holger Lohse mussten die konkrete Antwort schuldig bleiben. Die drei anderen von der Verwaltung untersuchten Standort-Varianten (Fläche ehemalige Josefschule, ehemaliges Casino Eon und Ellerbruch) hatten nach Darstellung der Verwaltung gegenüber der Leopold-Fläche erhebliche Nachteile und zudem so große planungsrechtliche Risiken, dass eine (rechtzeitige) Realisierung mehr als fraglich gewesen wäre.

Was bedeutet die absehbare Entscheidung für den Bergbau-Verein?

Bürgermeister Lütkenhorst betonte in der Hervest-Konferenz nachdrücklich, dass die Förderzusage (rd. 700.000 €) für das Informations- und Dokumentationszentrum des Bergbau-Vereins unverändert Gültigkeit habe.

Dieses Projekt soll nach Darstellung der Verwaltung zwar in enger Nachbarschaft zum Jugendzentrum sowie zur Werkstatt Dorstener Arbeit und dem ebenfalls geplanten Sozialkaufhaus realisiert werden, damit wirtschaftliche Synergien (Heizungsanlage etc.) genutzt werden können, doch eine Definition Soziokulturelles Zentrum im Sinne von “Alle unter einem Dach und man teilt sich die Räume” ist nach dem Vortrag der Verwaltung in der Hervest-Konferenz eindeutig vom Tisch.

Jetzt muss schnell geklärt werden, ob der enge Zeitrahmen für die Inanspruchnahme der Fördergelder auch für das Informations- und Dokumentationszentrum gilt, um auch bei diesem Projekt zügig in eine konkrete Planung und zur Realisierung zu kommen. (gs)

 


Projekt Dampfmaschine

Der Remscheider Fotograf Helmut Harhaus arbeitet an einem Projekt Dampfmaschine und besuchte Anfang November den Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte. Ulrich Wilke, Leiter der AG Dampfmaschine, führte Harhaus durch die Maschinenhallen – reiche Beute für gierige Objektive.

Mit einer kurzen Email und ersten Impressionen von seinem Besuch in Dorsten bedankte sich Helmut Harhaus bei Ulrich Wilke. Die Bilder:

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Weitere Infos über Helmut Harhaus auf der Internetseite www.harhaus.de


Schnappschüsse

Knapp eine Stunde war er nur vor Ort, dann musste WAZ-Fotograf Franz Meinert schon wieder die Kamera einpacken und zum nächsten Termin. Und das sind die Bilder, die er mitnahm vom Pressegespräch am 11.11.:

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Bergbau-Verein macht Dampf

Mit viel Elan startet der Dorstener Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte in die Herbst- und Winterarbeit. Das ist das Ergebnis der jüngsten offenen Vorstandssitzung.

Nach der Sprengung der ehemaligen Kohlewäsche erwartet Ulrich Wilke, Leiter der AG Dampfmaschine, für die nahe Zukunft die Freigabe der wegen der Abrissarbeiten gesperrten Maschinenhalle. Dann sei, so Wilke, wieder einmal eine Grundreinigung angesagt. Beruhigend für den Verein, dass die Stadt und RMI auch für die Zeit nach Ende der Abrissarbeiten auf dem Gelände Fürst Leopold eine dauerhafte Strom- und Wasserversorgung für die Halle zugesagt haben. Beruhigend auch, dass Raumluftmessungen in der Halle keine gesundheitsgefährdenden Emissionen erbracht haben.

 „Um richtig durchstarten zu können“, sagt Hans-Udo Schneider als Vorsitzender des Vereins, „brauchen wir aber Rechtssicherheit für die Maschinenhalle und eine verbindliche Klärung der damit zusammenhängenden Fragen.“

Priorität habe dabei die Rückübertragung der Maschinenhalle – es fehlt wohl nur noch die notarielle Beglaubigung – vom Investor (Tempelmann) an die RMI, erst dann könne die Stiftung die Halle übernehmen und die bereits im Grundsatz vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Bergbau-Verein auch vertraglich beschließen. Der Verein ist optimistisch, auf diesem Weg doch noch unter der Federführung der Stiftung das Informations- und Dokumentationszentrum verwirklichen zu können, wenn die RAG beim üblichen Verfahren bleibt, nämlich die fiktiven Abbruchkosten für die Halle (76.000 €) als Zustiftung zur Verfügung zu stellen.

Die nächste offene Vorstandssitzung, zu der wie immer nicht nur die Mitglieder, sondern auch an der Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorstens interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, findet am 2. November um 19 Uhr in der Galerie am Brunnenplatz statt.


Siegerehrung in der Maschinenhalle

Gluehwein_1_(c)_W._MarkusSeinen schon traditionellen vorweihnachtlichen Glühweinabend in der Maschinenhalle nahm der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten zum Anlass, um die jungen Sieger des Luftballonwettbewerbes zu ehren, den  der Verein beim Bergfest 2010 veranstaltet hatte. Die Geldpreise (225 €) hatte die Sparkasse Vest Recklinghausen zur Verfügung gestellt.

Erste Siegerin und damit die Gewinnerin von 100 € war Sarah Fischer (10 Jahre). Ihr Ballon war vom Harsewinkel 313 Kilometer bis nach Bridel in Luxemburg geflogen. Den zweiten Preis (75 €) gewann Jason Joel Schoppmann (2), der Ballon mit der angehängten Teilnehmerkarte war im 234 Kilometer entfernten Bitburg gefunden worden. Über den dritten Preis (50 €) freute sich Philip Dumzlaff (8). Sein Ballon war 225 Kilometer nach Sefferweich in den Eifelkreis geflogen.

Auf dem Bild von links nach rechts (hinten) : Sparkassendirektor Matthias Feller, Ernst Koch (Geschäftsführer Bergbau-Verein), Jason Joel Schoppmann auf dem Arm seiner Mutter und Hans-Udo Schneider (Vorsitzender Bergbauverein), vorne Philip Dumzlaff und Sarah Fischer.
 

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Die Fotos von der Siegerehrung machte Markus Werner

 


“Ehrenamt im Lichterglanz”

… unter diesem Motto stand am Sonntag (7. November) das Lichterfest in der Dorstener Altstadt. Wie immer bei solchen Veranstaltungen könnte man natürlich fragen, ob nun das Lichterfest oder der verkaufsoffene Sonntag das eigentliche Ereignis ist, aber für die Dorstener Vereine stellt sich diese Frage so vordergründig nicht. Sie nutzen gerne die Chance, sich einmal im Jahr in so konzentrierter Form der Öffentlichkeit zu präsentieren, um  ihr Anliegen darzustellen, um über ihre Arbeit zu berichten, um neue Mitglieder und Förderer zu gewinnen.

Auch der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte nutzte diese Chance und zog am Ende eines langen Tages eine rundum positive Bilanz. Hier einige Schnappschüsse vom Lichterfest:

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Ohne Licht kein Lichterfest: Volker Jenau, Hannes Fischak und Jürgen Möllmann montieren die Zeltbeleuchtung während Axel Steinau die Grubenlampen-Ausstellung aufbaut.

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Die Arbeitsgruppe Medien bei der Arbeit: Detlef Nieswandt kümmert sich um Hard- und Software, Gerhard Schute bereitet den Buchverkauf vor.

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Den ganzen Tag über war viel Betrieb im und am Zelt und natürlich…

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… kam auch Bürgermeister Lambert Lütkenhorst zum Infostand unseres Vereins, wo ihn Axel Steinau und Regina Schumachers begrüßten.

Berichte in der WAZ und in der Dorstener Zeitung


Fürst Leopold – Ehemalige Kohlenwäsche gesprengt

Ein gewaltiger Knall, dann eine gewaltige Staubwolke – Minuten später hatte sich der Staub etwas gelegt und das Schachtgerüst von Fürst Leopold stand frei, befreit von den Resten der ehemaligen Kohlenwäsche.

Bei bestem Wetter verlief die Sprengung (Mittwoch, 29.9. 2010) wie aus dem Lehrbuch. Die 50 Meter hohe Kohlenwäsche (25.200 Kubikmeter umbauter Raum) stürzte wie geplant auf die beiden jeweils vier Meter hohen und 42 Meter breiten Fallbetten. 1800 Tonnen Bauschutt und Schrott, die jetzt zerlegt und abtransportiert werden müssen.

120 Kilogramm Sprengstoff (Supergel 30) hatten die Spezialisten in 120 Bohrlöcher in die Stützpfeiler der ehemaligen Kohlenwäsche gepackt, um das 50 Meter hohe und 42 Meter breite Gebäude zu Fall zu bringen.

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Die ehemalige Kohlenwäsche neben neben dem Schachtgerüst Sekunden vor der Explosion.

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120 Kilogramm Sprengstoff sind explodiert, die Kohlenwäsche stürzt auf die Fallbetten.

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Nach der ehemaligen Kohlenwäsche muss jetzt noch der Bergeturm abgerissen werden.

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Das imponierende neue Hervester Wahrzeichen.

Berichte in der WAZ und in der Dorstener Zeitung


Still-Leben A 40

Still-Leben auf der A 40 – still war’s nun wirklich nicht, aber es war Leben auf der Autobahn, wie diese es in ihrer Geschichte noch nie erlebt hat. Und mittendrin im Lindwurm von 60 Kilometer Tischen und Bänken war der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte dabei.

Im Block 72, also im Bereich der Auffahrt Bochum-Hamme, hatte die Stadt Dorsten 15 Tisch reserviert und an diesen Tisch präsentierten sich unter anderem die Gesamtschule mit einer schönen Malaktion, der Gahlensche Kohlenweg mit einem vor Ort erstellten Riesengemälde, Musikgruppen, die Stadt-Info – und eben auch unser Verein.

Das Fazit aller Teilnehmer nach einem heißen aber spannenden Tag: Wer das hier heute nicht gesehen hat, der hat wirklich etwas verpasst!

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Bergfest

 „Ich will auch gewinnen“ – der Luftballonwettbewerb des Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V. war ganz bestimmt eines der Highlights beim 14. Hervester Bergfest (18.-20. Juni). Am Pavillon am Harsewinkel standen die natürlich vorwiegend kleinen Teilnehmer Schlange, angelockt durch die gelben Ballons im „Schachtzeichen-Look“. Ermöglicht wurde dieser Wettbewerb durch großzügiges Sponsoring der Sparkasse Vest Recklinghausen. Immerhin: Preisgelder von 225 € waren ausgelobt worden, 100 € für den Gewinner, 75 € für den zweiten Sieger und 50 € für den Absender des Ballons mit der drittweitesten Reise.

Wer nun gewonnen hat, das steht noch nicht fest, immer noch trudeln beim Verein Postkarten und Briefe ein. Die Gewinner werden wir natürlich auch dieser Seite veröffentlichen.

Aber nicht nur der Ballonwettbewerb sorgte für regen Betrieb am und im Vereinspavillon. Die hier ausgestellten Kunstwerke von Regina Schumachers und Dr. Wilhelm Müller waren markante Blickfänger und natürlich wurde mit vielen Besuchern über die Anliegen des Vereins diskutiert.

Leider war „Petrus“ an diesem Wochenende nicht bester Laune und auch die Fußball-Weltmeisterschaft sorgte wohl dafür, dass sich am Samstag- und Sonntagnachmittag der Andrang in überschaubaren Grenzen hielt.

Aus Sicht des Vereins war das Bergfest aber einmal mehr ein voller Erfolg.


SchachtZeichen-Aktion auf Fürst Leopold eröffnet

Dieter Grunau, ältestes Mitglied und einer der Aktivsten im Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte, war es, der den SchachtZeichenBallon um 12 Uhr unter großem Beifall in die Höhe steigen ließ. An die Bergbauzeit in Dorsten erinnerte zunächst Manfred Wissing, Koordinator der Schachtzeichen-Aufstiege in Dorsten und selbst jahrelang auf dem Pütt tätig. Der stellvertretende Bürgermeister Heinz Denniger ging schließlich ein auf die Bedeutung von Kohle und Stahl für die wirtschaftliche Entwicklung, nicht nur die des Ruhrgebiets und die in Dorsten. Er rief den mehr als 200 Besuchern der Schachtzeicheneröffnung nochmals ins Gedächtnis, dass auch bei uns die Kohleförderung ohne die vielen Zuwanderer und Arbeitsmigranten nicht denkbar gewesen wäre. Mit zünftigen Bergmannsliedern umrahmte der Männergesangsverein Hervest-Dorsten auf gewohnt gekonnte  Art und Weise die gelungene Auftaktveranstaltung.

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 Dieter Grunau

Manfred Wissing

Noch neun Tage lang, bis zum 30. Mai, wird der Schachtzeichen-Ballon auf „Fürst Leopold“ aufgelassen. Wenn das Wetter mitspielt, kann man die 3,70 m große, heliumgefüllte Kugel jeweils von 10 bis 20 Uhr am Himmel sehen. Am Pfingstmontag, 24. Mai und am Samstag, 29. Mai, jeweils von 22 Uhr bis 1 Uhr nachts, wird  der Ballon beleuchtet.

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v.l.: Dr. Hans-Udo Schneider,  Heinz Denniger

Männergesangsverein Hervest-Dorsten

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SchachtZeichen über Dorsten
01.05..2010

Vom 22. bis 30. Mai werden Helfer des Bergbauvereins, des Heimatvereins Wulfen und der Firma Nagel über den ehemaligen Zechen Fürst Leopold, Wulfen und Baldur, 4 m große gelbe Fesselballone aufsteigen lassen. 

Die Aktionen sind eingebunden in eine einmalige Kunstinstallation, bei der an insgesamt 350 Standorten im Ruhrgebiet gleichzeitig Heliumballone 80 m hoch aufgelassen werden. Durch die Markierungen im Industriegebiet Ruhr/Emscher/Lippe sollen die verschwundenen Bergwerke sowie der damit einhergehende Strukturwandel ins Bewusstsein gerufen werden.

Den ersten von 350 Anhängern mit Heliumgas und Ballonequipment übergab das Essener SchachtZeichen Team am Samstag an den Bergbauverein Dorsten. Rainer Poppek hatte die Ehre, mit seinem Fahrzeug als Erster einen SchachtZeichen-Hänger vom Depot in Frohnhausen zu ziehen.

Am 22. Mai, 12 Uhr, eröffnet der Bürgermeister die SchachtZeichen-Aktion auf dem Zechengelände Fürst Leopold. Nach dem Auflassen des Ballons präsentiert der MGV 1948 Hervest Dorsten einen Ausschnitt aus seinem Repertoire.

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Workshop zum “Informations- und Begegnungszentrum”

Der Verein Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte plant seit längerem die Errichtung eines Informations- und  Begegnungszentrum auf dem Zechengelände. Im Rahmen eines workshops sollen nun bereits vorhandene Überlegungen und Ideenskizzen zu einem schlüssigen Gesamtkonzept entwickelt, sowie Kosten- und Wirtschaftlichkeitsfragen erörtert werden.

Mitglieder und Interessierte sind hierzu herzlich eingeladen:

Der workshop findet statt am:

Sonntag, den 31. Januar 2010,
von 11.00 Uhr bis 15:00 Uhr
in der Gaststätte Café Deluxe, Hellweg 94, in Dorsten
 

Aus organisatorischen Gründen wird um Rückmeldung gebeten, bei:
Ernst Koch,     Tel. 0178-2569800,   email:kochernst1@t-online.de, oder
Volker Jenau,  Tel. 0160-95115583, email:v.jenau@arcor.de
 



Bergbauverein wählt Vorstand
Dr. Hans-Udo Schneider neuer Vorsitzender
17.12.2009

Der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte hat sich neu aufgestellt. Am 17. Dezember wurde ein neuer   Vorstand gewählt: Erster Vorsitzender wurde Hans-Udo Schneider, stellvertretende Vorsitzende Bärbel Pötsch und Hannes Fischak, Geschäftsführer Ernst Koch, Kassierer Dr. Gerd Lapke und Volker Jenau Schriftführer. Als Beisitzer komplettieren den Vorstand: Klaus Bresser, Friedhelm Fragemann, Jennifer Grüger, Kurt-Werner Gollan, Martin Hagemann, Rolf Hahn, Udo Klomfaß, Detlef Nieswandt, Rainer Poppek, Jürgen Robbert, Dr. Kuno Schäfer, Walter Schulte, Axel Steinau, Heike Unkel und Ulrich Wilke. Zu Kassenprüfern wurden Detlef Liedtke und Werner Markus gewählt. In seinem Schlusswort dankte Schneider dem alten Vorstand für die geleistete Arbeit in den letzten beiden Jahren.

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Der neue geschäftsführende Vorstand, v.l.: Volker Jenau, Ernst Koch, Dr. Hans-Udo Schneider, Dr. Gerhard Lapke,
Bärbel Pötsch und Hannes Fischak

Der Dank des neuen Vorsitzenden galt besonders der dynamischen Entwicklung des Vereins. Mit fast 250 Mitgliedern gehört er zu den großen Vereinen in Dorsten. In diesem Sinne wird der neue Vorstand die Arbeit konstruktiv fortsetzen.


 

Viel Zuspruch beim Lichterfest
08.11.2009

Viel Zuspruch fand der Stand des Bergbauvereins auf dem diesjährigen Lichterfest. Dem Motto entsprechend, demonstrierten die  Bergbaufreunde die Entwicklung der Grubenlampen. Vom „Frosch“, einer Kerzenleuchte aus den Anfängen des Bergbaus, bis hin zu modernen elektrischen Leuchtmitteln, waren Exponate des sogenannten  „bergmännischen Geleuchts“ zu betrachten. Reißenden Absatz fanden die ”letzten Dorstener Kohlestücke“, für die sich vor allem die jüngsten Besucher begeisterten.

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Video- und Diavorführungen, sowie die Präsentation von bergmännischen Signalmitteln rundeten das Informationsangebot ab.


 

Die Geschichts AG hat endlich eine Unterkunft.
Verein, 05.10.2009

Am Freitag den 3.10. trafen sich Bärbel Pötsch, Manfred Wissing Hans-Jürgen Schulz und Tomas Wedra, um die neuen Räumlichkeiten der Geschichts AG  zu sanieren.

Mit Farbe, Pinsel, Eimer und Schrubber bewaffnet, renovierten sie das Torhäuschen. Ermöglicht wurde dies mit freundlicher Unterstützung der  Ruhrgas AG Dorsten, die  das linke Torhäuschen für eine Übergangszeit  dem Verein zur Verfügen stellte.

Die Geschichts AG freut sich, endlich einen festen Treffpunkt und einen Archivraum  für Unterlagen zu haben.

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Lichterfest:
Gehen Sie mit Kreativität dran
Armin Dille, WAZ, 02.10.2009

Mit vielen neuen Aktivitäten und unterhaltsamen Aktionen wartet das nunmehr vierte Lichterfest in der Dorstener Altstadt am Sonntag, 8. November, auf.

Über 20 Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen und Verbänden sowie der Kaufmannschaft konnte Stephan Reken – 2. Vorsitzender der Dorstener Interessengemeinschaft Altstadt (DIA) und Organisator des Lichterfestes – bei einer ersten Besprechung für das anstehende Fest im Alten Rathaus begrüßen. Reken rief eingangs die letztjährige, sehr erfolgreiche Veranstaltung mit rund 30 000 Besuchern noch einmal in Erinnerung: „Ich bin stolz darauf, dass wir das in Dorsten mit Unterstützung der hiesigen Vereine so hinbekommen.”

Rund 60 Vereine und Verbände hatten sich und ihr Engagement im letzten Jahr einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, über 100 Kleinsponsoren machten das Aufstellen der Marktstände möglich. Auf eine ähnliche – wenn nicht vielleicht sogar noch ein wenig größere – Resonanz hofft Stephan Reken auch in diesem Jahr, wobei sich der Organisator noch einmal ausdrücklich für die Unterstützung durch die Stadtverwaltung und ihr Ordnungsamt sowie durch die Feuerwehr bedankte.

GrubenlampeErstmals vertreten beim Lichterfest ist in diesem Jahr der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte, der in einem großen Zelt eine Grubenlampen-Ausstellung und eine Dokumentation über die Arbeiten an der historischen Dampfmaschine der Fördereinrichtungen von Fürst Leopold präsentiert. Und auch für die kleinen Besucher, die mit dem im Jahre 2001 stillgelegten Bergwerk in Hervest-Dorsten nicht mehr so viel anfangen können, hält der Verein ein Erinnerungsstückchen als Geschenk parat: einen kleinen Steinkohlebrocken, damit „die Kinder wissen, wie sich so etwas anfühlt”.Auch die Einbeziehung von Märchenfiguren und Märchenspielen in das Fest sowie neue beleuchtungstechnische Aktionen wurden im Vorfeld diskutiert.

Hinsichtlich des kulinarischen Angebotes der Vereine gab’s noch eine von Reken schmunzelnd vorgetragene Anregung: „Bitte gehen Sie mit Kreativität dran. Es sollten nicht an allen Ständen Glühwein und Waffeln verkauft werden.”


 

Der Bergbauverein auf dem Bergfest 2009
20./21.06.2009

Auch beim diesjährigen Bergfest am 20./21. Juni, war der Verein  für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten e.V. wieder aktiv vertreten. An beiden Tagen konnte in der Maschinenhalle die vom Verein restaurierte Zwillings-Tandem-Dampfmaschine besichtigt werden. Viele Besucher interressierten sich für das Schmuckstück der Bergwerksgeschichte. Vereinsmitglieder erläuterten die Funktionen der fast 100 Jahre alten Maschine.

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Highlight waren die beiden von Rolf Lämmerhirt konstruierten Mini-Dampfzugmaschinen. Unter Dampf und in Fahrt bewunderten die Gäste auf dem Zechengelände diese modellgetreuen Nachbauten.

Im Harsewinkel informierte der Verein über seine Aktivitäten, speziell über die Restaurierung der Dampfmaschine. Eine Schacht-Signal-Tafel war mit optischen und akustischen Signalgeräten bestückt. Hier wurde wieder „Zeche life“ geboten, zumindest in Bezug auf typische Geräusche und optische Warnzeichen.

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Zu raten gab es auch etwas: nämlich das Gewicht eines 1,30 m langen Förderseils. Viele Besucher beteiligten sich an dieser Aufgabe. Dem Gewicht von 19.250 Gramm am nächsten kam Frau Fait aus Dortmund. Wir gratulieren ihr hiermit zur einjährigen kostenlosen Mitgliedschaft im Verein.


Unsere Dampfmaschinen bekamen Besuch aus Belgien
Verein, 23.05.2009

95 Campergenossen des Kampeerautoclubs des Zwervers aus Belgien statteten mit Ihren
Wohnmobilen im Rahmen  einer Tour durch Deutschland der Stadt Dorsten einen dreitägigen
Besuch ab.

Am Samstag besuchten Sie mit Bürgermeister Lambert Lütgenhorst und Manfred Wissing
das Zechengelände Fürst Leopold.
20090523Geschichtstafel
Die Besichtigungstour begann an der Geschichtstafel am Zechentor und  führte über
das Zechengelände zur Dampfmaschinenhalle.

20090523Platanen
Während Bürgermeister Lütgenhorst (rechts) den Besuchern das Investitionsvorhaben der
Fa. Tempelmann erklärte, vermittelte Manfred Wissing Grundwissen über die Zeche
und die Technik der Dampfmaschinen, sowie das Vorhaben unseres Vereins.

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Die Belgischen Besucher zeigten sich beeindruckt, da in Belgien die Zechen schon lange
geschlossen wurden und nur sehr wenig Zechenkultur erhalten blieb.

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Der Zechenrundgang wurde mit der Besichtigung der Kaue abgeschlossen.


Stellvertretende Landrätin besucht Maschinenhalle
Verein, 06.05.2009

Auf Einladung von Volker Jenau besuchte Bärbel Korun am Mittwoch, 06.05.2009, den Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte und besichtigte u.a. die Maschinenhäuser. Die stellvertretende Landrätin ist Mitglied im Kulturausschuss des Landschaftsverbands Westfalen/Lippe (LWL) und wollte sich vor Ort über die Aktivitäten und Planungen der Vereins informieren.

Ulrich Wilke, stellvertretender Vorsitzender und Leiter der AG Dampfmaschine, stellte Bärbel Korun nicht nur die Überlegungen und Ziele des Vereins, sondern auch den Stand der Planungen für die Übernahme, Restaurierung und Teilumnutzung der Maschinenhalle als öffentliches Begegnungs-, Dokumentations- und Vereinszentrum vor. Seine Frage an Bärbel Korun: „Gibt es Möglichkeiten für eine Unterstützung der Vereinsaktivitäten durch den LWL?“

20090506_baerbel_koruhnBärbel Korun, die gleichzeitig viele fleißige Hände bei der Restauration der Dampfmaschine bestaunen konnte, zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Vereins, aber auch vom Charme der denkmalgeschützten Gebäude. „Versprechen kann ich nichts, aber ich werde mir Gedanken machen und sichere dem Verein meine Unterstützung zu“ versicherte die stellvertretende Landrätin, deren Großvater auch Bergmann war. In Kürze möchte sie mit ihrer Kreistagsfraktion die Maschinenhallen mit den Dampfmaschinen besuchen und damit die Vereinsinteressen auch im Kreistag bekanntmachen.

„Vielleicht haben ja meine Kollegen noch eine gute Idee“, so ihr abschließender Wunsch.
 

v.r.n.l.: Ulrich Wilke, Bärbel Korun, Volker Jenau, Martin Hagemann
 

 


Fördermaschine wartet auf dynamischen Schaulauf
Marlaktuell/Sonntagsblatt vom 21.03.2009

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Foto: Mengedoth

Dorsten (eib). Die Arbeit auf der Zeche ist hart. Selbst dann, wenn hier schon seit acht Jahren keine Kohle mehr gefördert wird. Wie auf Fürst Leopold. Im Maschinenhaus reparieren, putzen und montierten ein Dutzend gestandene Männer. Sie könnten direkt von der Kohle kommen. Tuen sie aber nicht: Sie gehen ihrem Hobby nach, sie wollen die alten Fördermaschinen erhalten und wieder in Bewegung setzen.

Hobby heißt nicht, dass jeder machen kann, wozu er gerade Lust hat. Die Männer haben einen Plan, den sie Schritt für Schritt verfolgen. Drei, vier, fünf Jahre liegen noch vor ihnen, 80.000 bis 100.000 Euro wird es kosten, bis alles getan ist: Die Fördermaschine soll „dynamische Schauläufe“ machen können, das denkmalgeschützte Gebäude soll Schülern und Interessierten die Arbeit vermitteln, die auf den Dorstener Bergwerken seit 1900 gemacht wurde.

Der Winter ist vorbei, aber es ist verdammt frisch in der ungeheizten Halle, wo Ulrich Wilke und seine Arbeitsgruppe „Dampfmaschine“ unter anderem an einer neuen Beleuchtung arbeiten. Die beiden alten Fördermaschinen von 1909 sind von Fett und Öl befreit und knapp dem endgültigen Stillstand entkommen. Das Holzhäuschen des Fördermaschinisten mitten in der Halle ist abgerissen. Es war zur Arbeitserleichterung in den 60er Jahren gebaut worden und deshalb nicht „klassisch“ genug.

So genau kennen das gar nicht alle Aktivisten. Viele kommen aus anderen Berufen, von BP Scholven, von der Steag, von der Uni Essen. Ihr Berufsleben haben sie hinter sich, aber ein entspanntes Rentnerleben finden sie gar nicht prickelnd. Sie habe „eine Geliebte“, wie Manfred Wissing, der Vorsitzende des Bergbau-Vereins scherzt. Sie haben eine Aufgabe, die sie herausfordert, und haben einen Teamgeist, der sie zufrieden macht.

Und es gibt noch mehr Arbeitsgruppen. „Geschichte“ befasst sich nicht nur mit den drei Bergbau-Kolonien in Dorsten, sondern auch mit den Vereinen und – ganz aktuell – mit der Geschichte der gerade abgerissenen Josefschule.

Eine Internet-Gruppe macht die Dorstener Erkenntnisse weltweit bekannt und sorgt für die „Vernetzung“. Die Arbeitsgruppe „Veranstaltungen“ klinkt sich in die Dorstener Immobilientage ein und das Heimatfest, organisiert Veranstaltungen, erstellt eine Schriftreihe und bereitet das Bergfest im Juni vor. Und die Arbeitsgruppe „Torhaus-West“ arbeitet an einem Info- und Dokumentationszentrum, einem Empfang und Seminarräumen.

All diese Teams bilden zusammen den Verein mit dem etwas sperrigen Namen „Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten“. Die Abkürzung „Bergbau-Verein“ ist für Manfred Wissing in Ordnung, er trifft den Kern. 220 Mitglieder hat er, Tendenz stark steigend. Noch wichtiger ist die gute Vernetzung mit Handwerk, Politik und Sponsoren. Das sorgt für Erfolgserlebnisse und nährt die Hoffnung, am Ende ein wichtiges Stück Stadtgeschichte erhalten und vorzeigen zu können.

Informationen: www.bergbau-dorsten.de, Wolfgang Trosch (Geschäftsführer), Tel. (02369) 208883.


„Kulturmanager“ will aus der Lohnhalle eine Akademie machen
Von Michael Klein, Dorstener Zeitung am 18. Februar 2009

DORSTEN Er bezeichnet es als „altehrwürdiges Gebäude“, dass er da auf gut 7000 Quadratmetern Nutzfläche bespielen soll. Wenn alle Rädchen ineinandergreifen, könne aus der Lohnhalle „eine Akademie werden“, hofft Norbert Then.

Klein180209Der Bildhauer aus Stadtlohn hat einen spannenden Auftrag bekommen. Als „Kulturmanager“ des Prisma-Zechenprojektes soll er dafür sorgen, dass die Lohnhalle und angrenzenden Gebäude kulturelle Nutzungen erfahren. „Film, Foto, Musik, Malerei, Bildhauerei, alle möglichen künstlerischen Ausdrucksweisen sollen hier ihren Platz finden“, so Norbert Then.

Für jeden Teilbereich sollen kompetente Mitstreiter eigene Ideen entwickeln. Für die Fotoakademie hat er den bekannten Dorstener Foto-Künstler Axel Baumgärtel ins Boot geholt, dazu den Gelsenkirchener People-Fotografen Burkhard Fidorra. Dort, wo im Gebäude früher die Lampenstuben waren, werden ihnen Studios zur Verfügung

Norbert Then kümmert sich um die künstlerische Vielfalt in der Lohnhalle.
Foto: Klein

gestellt, sollen sie Workshops anbieten.

 

Probenräume für 30 Bands im Keller

Pepe Böltung wird für den Bereich Druck, Graphik und Werbung zuständig sein, der Dorstener Keyboard-Experte Guido Harding für den Bereich Musik. „Er soll hier ein Ton-Studio einrichten“, so Norbert Then. Denn im Keller des Lohnhallen-Gebäudes will er Probenräume für 30 Bands anbieten: „Wir bereiten die vernünftig auf, den Rest können die Musiker dann in Eigenarbeit machen.“ Im ersten Geschoss sollen Maler Ateliere finden. Bildhauer Norbert Then entwickelt gerade mit einem Architekten für die ostwärtige Freifläche die Pläne für ein Skulpturen-Atelier, das ihm genug Raum für Symposien bietet.

Sollte alles so verwirklicht werden, könnten alle Beteiligten hier interdisziplinär Hand in Hand arbeiten: Die Maler könnten ihre Arbeiten fotografieren und für Werbezwecke aufarbeiten lassen, die Musiker ihre Songs im Tonstudio einspielen, mit Videos von Filmemachern, zu denen Norbert Then gerade die Kontakte knüpft. „Dabei richten wir den Blick nicht nur nach Dorsten, sondern ins gesamte Ruhrgebiet und nach Holland“, so der Kulturmanager.

Gastronomie und ein Hotel mit 100 Betten

Die Ateliers sollen möglichst offen sein. Nicht nur durch die Workshops. Für regen Zuspruch soll die Gastronomie sorgen, die im Untergeschoss der Lohnhalle ihren Platz finden soll. Von der sollen auch die Gäste des Hotels profitieren, das im Obergeschoss eingerichtet wird – mit mehr als 100 Betten. Für Norbert Then ein Projekt, das sich nach und nach entwickeln wird.

Im Juni ist ein Künstlerforum geplant, bei dem abends bei Gesprächen und Rotwein weitere Pläne geschmiedet werden sollen. „Das wird eine tolle Sache für Dorsten“, ist sich der Künstler und Kulturmanager sicher.


Fürst Leopold

„Um die hundert Bauschritte”
05.02.2009, WAZ-Dorsten, Ludger Böhne

Investor und RAG Immobilien gehen die Sanierung der alten Zechengebäude zügig an. Nach einem minutiösen Ablaufplan sollen die Häuser bis Jahresende zumindest gesichert werden.

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Projektentwickler Ralf Ehlert in der Kaue: „Eines der schönsten Zechenensembles im Ruhrgebiet.” Fotos: WAZ, Lutz von Staegmann

Ralf Ehlert entrollt einen großen Übersichtsplan. Darauf: Graue Linien, schwarze Linien, viele Zahlen, eingeteilt in Monatsspalten. Minutiös listet der Ablaufplan auf, was bis Jahresende zu tun ist, um die alten Gebäude auf Fürst Leopold zu sichern und vorzubereiten für eine neue Nutzung. Ehlert: „Wir haben um die hundert Bauschritte, die wir vom Jahresende rückwärts entwickelt haben und die exakt ineinander greifen.”

Nach dem Verkauf von historischem Ensemble und Fläche für Einzelhandel (insgesamt zwölf Hektar) an den Dorstener Investor Jürgen Tempelmann (Tedo GmbH) wird das große Umkrempeln auf der alten Zeche konkret. Oder, wie Projektleiter Ehlert es ausdrückt: „Wir fangen jetzt an, Kosten zu produzieren.”

Noch unterliegt die Zeche der Bergaufsicht

Parallel arbeiten RAG Montan Immobilien und Tedo an der Entwicklung. Noch unterliegt die Zeche der Bergaufsicht. Vor der Entlassung daraus erledigt der Bergbau noch einige Sanierungsarbeiten. „Das läuft in Absprache mit uns. Wir legen gemeinsam fest, was entfernt wird. Die Zusammenarbeit ist sehr motiviert.” Zugleich planen Fachleute für die Tedo GmbH gemeinsam mit der Stadt die detaillierte Erschließung von Flächen und Gebäuden durch Straßen und Wege, für Wasser und Strom.

In diesem Jahr sollen die Gebäude auf jeden Fall gesichert, das heißt dicht und beheizbar gemacht werden, damit nicht noch ein kalter Winter die Substanz beschädigt. Ehlert: „Das Ensemble mit Torhäusern, Lohnhalle, Kauen, Trafogebäude, Dampfzentrale und Maschinenhaus ist ohne Frage eines der schönsten im Ruhrgebiet. Alles abzureißen, wäre sicherlich billiger. Aber wir wollen so viel wie möglich erhalten.” Das gelinge auch weitgehend. Nur die Substanz von Lüftergebäude und Werkstatt hat derart gelitten, dass die Hallen abgerissen werden müssen.
Je nach Verlauf könne es schon in diesem Jahr gelingen, erste Nutzer auf der Zeche anzusiedeln – etwa im neuen Kulturzentrum Lohnhalle oder in den Torhäusern, die sehr schnell nutzbar gemacht werden können.

Der Platanenplatz bleibt Mittelpunkt des Ensembles

Mittelpunkt des Ensembles bleibt nach dem ersten Konzept der Platanen-Platz (auch die Bäume sollen möglichst stehen bleiben), wo sich Gastronomen breit machen dürfen. Weitere Pläne sind ein Musikclub (etwas kleiner als eine Disco) im Trafogebäude – mit Verbindung zum Maschinenhaus, in dem der Bergbauverein an der historischen Dampfmaschine ein Domizil bekommt. In der Dampfzentrale davor sollten Gastonomie und Billardhalle einziehen, für eine Bowlingbahn will der Investor hinter dem rechten Torhaus ein neues Gebäude errichten. Die Kauen bieten Platz für eine große Oldtimer-Ausstellung.

„Unser Konzept ist einmalig in Deutschland”, sagt der Projektentwickler. Es ist nicht bis ins letzte Detail festgezurrt. Ehlert: „Interessierten Gruppen biete ich Gespräche an. Und konstruktive Vorschläge kann uns jeder per E-Mail schicken. Ich bin im Augenblick wie ein Schwamm und sauge jede Idee auf . . .


Jahreshauptversammlung

Der Verein für Bergbau-, Industrie- und Sozialgeschichte Dorsten führte  am 3.2.2009  um 18.00 Uhr  seine  Jahreshauptversammlung für 2009  in der Galerie am Brunnenplatz durch.

Zu Beginn der Veranstaltung zeigte  Walter Bierman den Mitgliedern  in einem interessanten  Diavortrag die Entwicklung des Dorfes Hervest zum Industriestandort.

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Manfred Wissing unterstützte seinen Bericht des Vorstandes mit einer Powerpoint Präsentation. Die Aktivitäten des Vereins, die aktuelle Mitgliederentwicklung, sowie die Arbeitsgruppen wurden in Tabellenform dargestellt.
Für 2009 wird eine Mitgliederzahl von 300 angestrebt.

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Zirka 30 Mitglieder sind nicht aus Dorsten. Der Verein hat Mitglieder aus Warstein, Leverkusen, Holzwickede, Duisburg, Hannover und Versmold.

Da der Verkauf des Zechengeländes besiegelt ist, will der Vorstand Gespräche mit der Stadt und dem Investor über die Maschinenhalle und  Dampfmaschinen führen.

Rolf Hahn legte seinen positiven Kassenbericht für 2008 vor.

Der Vorstand wurde entlastet.

Ein Tagesordnungspunkt der Versammlung war die Wahl des Geschäftsführers.

Wolfgang Trosch wurde einstimmig zum neuen Geschäftsführer gewählt.


Den Jungen zeigen, wie die Alten lebten.

Nachdem Abschied vom Bergbau will Manfred Wissing das Erbe der Industriekultur in Dorsten bewahren. Klaus-Dieter Krause, Dorstener Zeitung, 17.12.2008

Mit der letzten Schicht auf dem Bergwerk Lippe endet auch der Bergbau unter Dorsten. Manfred Wissing, Vorsitzender des Vereins für Bergbau-, Industrie- und Sozialgegeschichte, blickt daher im Gespräch mit Klaus-D. Krause nicht nur auf ein Kapitel der Stadtgeschichte zurück, sondern denkt auch darüber nach, wie dieses kulturelle Erbe bewahrt werden kann.

Herr Wissing, Freitag fahren im Bergwerk Lippe die Bergleute zur letzten Förderschicht ein, auch viele ehemalige Kollegen. Was empfinden Sie, wenn Sie daran denken?

Wissing: Mein Leben auf der Zeche war geprägt durch den Zusammenhalt. Die Zeche gab einigen Tausend Menschen eine gewisse Identität, egal, ob es Polen, Türken oder Deutsche waren. Das galt lange auch für die Bewohner von Hervest und Holsterhausen. Durch den Domino-Effekt der Zechen-Stilllegungen und der Verteilung der verbleibenden Kollegen auf andere Schachtanlagen ist das bereits aufgeweicht worden. Es ist ein Abschied auf Raten.

Was Zechenschließungen bedeuten, ist vielen Menschen in den ersten Tagen noch gar nicht bewusst.

Für mich selbst und fast alle meiner Kollegen bedeutete unsere Arbeit: Wir produzieren und leisten etwas, wir tragen zur Wertschöpfung und zur Energiesicherung der Nation bei. Aus vielen Ecken wurden wir aber nur als Subventions-Verschwender gesehen. Man musste sich rechtfertigen, statt anerkannt zu werden.

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Kommando-Sessel der Fürst-Leopold-Dampfmaschine:
Schülern die Bergbau-Geschichte näher bringen, das ist ein erklärtes Ziel von Manfred Wissing und seinen Mitstreitern.

Welchen Stellenwert hatte der Bergbau denn in Dorsten?

Wissing: Er hat die Stadt stets polarisiert. Hier die Alstadt, dort Hervest und Dorsten. Früher hieß es: „Mädchen, die was auf sich halten, gehen nicht über den Jordan“ – und damit war die Lippe gemeint. Dabei hat der Bergbau die Stadt im Grunde geprägt.

Ist der Schlussstrich jetzt endgültig oder wird vielleicht in 20 Jahren eine Rückkehr des Bergbaus erwogen?

Wissing: Nach Dorsten nicht. Wo einmal der Abbau eingestellt wurde, wäre der technische Aufwand viel zu groß. Ich persönlich glaube aber, dass eines Tages in Deutschland neue Kohlefelder erschlossen werden, weil wir auf eine eigene Energieversorgung angewiesen sind.

In Dorsten geht es jetzt aber zunächst darum, Geschichte zu bewahren. Kann ein strenger Winter die denkmalgeschützten Zechengebäude gefährden?

Wissing: Ein kalter Winter könnte so starke Schäden anrichten, dass die Sanierungskosten immens wären. Wir fürchten auch um die Dampfmaschine, weil das Dach undicht ist. Es wird höchste Zeit, dass etwas geschieht. Stadt und DSK führen deshalb derzeit Gespräche.

Was streben Sie für 2010 an?

Wissing: Wir werden uns in Dorsten um die Ballon-Aktion kümmern, mit der alte Zechenstandorte aus weiter Ferne kenntlich gemacht werden sollen. Es wäre schön, wenn wir bis dahin auch mit der neuen Nutzung der Gebäude einen Schritt weiter sind. Eine Kombination aus Tradition und Moderne würde uns gut zu Gesicht stehen, aber keine pure Nostalgie.

Was schwebt Ihnen langfristig im Fürst-Leopold-Kernbereich vor?

Wissing: Eine Plantanenallee mit einem Platz, wo Gastronomie zum Verweilen einlädt. Und dazu ein Mix, der Freizeitinteressen, Kultur und Industriegeschichte verbindet.

Kein Heimatmuseum, aber ein Ort, an dem das Jahrhundert der Industrialisierung Dorstens lebendig bleibt. Gekoppelt mit wechselnden Kunstausstellungen und, das wäre ideal, einer Tisa-Dauer-Ausstellung.

Glauben Sie, dass 2050 in Dorsten Zwölfjährige noch wissen, was ein Flöz ist?

Wissing: Nein, das glaube ich nicht. Es sei denn, es gelingt, Fürst Leopold zu einem Ort zu machen, wo Eltern, Großeltern und Lehrer den Jungen zeigen, wie die Alten gelebt und gearbeitet haben.

 

Zur Person
Manfred Wissing ist mit Hervest fest verwurzelt. Von 1953 bis 1961 hat er die Josefschule besucht, nach Ausbildung, erster Berufspraxis und Bundeswehrzeit kehrte er 1970 als Ausbilder für Elektrotechniker aufs Bergwerk Fürst Leopold zurück. 1990 zog er in den Betriebsrat ein und war auch im RAG-Gesamtbetriebsrat aktiv. Von 1996 bis zum Wechsel in den Ruhestand 2002 war Wissing Personal- und Sozialdirektor auf dem Bergwerk Lohberg in Dinslaken. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins für Dorstener Industriegeschichte, dessen Vorsitz er jetzt übernahm.


Heute ist Bergbau chic

Stimmungsvoller Glühweinabend der Freunde des Industriedenkmals, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Fördermaschine der stillgelegten Schachtanlage Fürst Leopold zu erhalten
WAZ, Jo Gernoth, 10. 12. 2008

Eine alte, nebelverhangene Industriehalle, Kerzenlicht und eine zyklopisch anmutende, riesige Dampfmaschine: Nein, es ist keine Gothic-Party, keine Zusammenkunft von Grufties, sondern vielmehr der stimmungsvolle Glühweinabend der Freunde des Industriedenkmals, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Fördermaschine der stillgelegten Schachtanlage Fürst Leopold zu erhalten.

Dass dieses Bekenntnis der Freunde dieser Ikonen der Industrialisierung kein Lippenbekenntnis ist, sondern mit handfestem Anpacken verbunden ist, beweist der Pflegezustand der Dampfmaschine. „Wir haben wirklich tonnenweise Dreck und Schmiere von jahrzehntelangem Einsatz von und aus der Maschine geholt. Die ist jetzt gewachst und konserviert. Diese Arbeit war wichtig. Wir haben außerdem den Maschinentelegrafen so umgebaut, dass wir eine Seilfahrt simulieren können und unseren Besuchern etwas bieten können“, freute sich denn auch Manfred Wissing, der im stilechten weißen Steigerkittel die Gäste begrüßte.

20081205_Gluehwein_1     20081205_Gluehwein_2Neben Prominenz aus Politik und Kultur der Stadt Dorsten hatten sich einige Besucher eingefunden, die nicht neugierig, sondern wehmütig auf das gewaltige Herzstück der ehemaligen Zeche blickten. „Wir haben hier mit drei Generationen gearbeitet“, erklärt Gerhard Hatkemper, der noch im Jahr 2000 Überschichten gefahren hat, um den neuen Streb zu retten.

Sein Vater Helmut und sein Großvater Heinrich waren ebenso wie sein Onkel auf Leopold tätig. „Wenigstens landet das hier nicht auf dem Schrotthaufen. Das ist so wichtig, dass auch nachfolgende Generationen sehen, dass hier richtig malocht wurde“, meint, Hartkemper und nimmt ganz im Stil des Bergmannes mit dem narbigen und von Jahrzehnten unter Tage gestähltem Handrücken eine Prise Schnupftabak. „Heute ist Bergbau chic. Zu meiner Zeit war es ein stolzer Berufsstand, auf den manch einer herabschaute“, meint Hartkemper weiter und trifft so sicher den Kern.

Dennoch ist es erfreulich, dass sich ein Bewusstsein für die industrielle Vergangenheit entwickelt hat und auch der potenzielle Investor Jürgen Tempelmann mit seinem Erscheinen zum Glühweintrinken unterstrich, dass er mit im Boot sitzt, wenn es darum geht, den Bergbau und seine Tradition zu pflegen. Mit der gesamten geschichtlichen Situation befasst sich ein Arbeitskreis um Volker Jenau, der möglichst viel aus der Geschichte von Hervest und dem Bergbau an das Tageslicht fördern will. Alles in allem Initiativen, die für Hervest und seine Zukunft mehr als wichtig sind, denn nur wer seine Vergangenheit kennt, hat auch eine Zukunft.

Strom statt Dampf

Sie ist eigentlich nur noch ein Drachen ohne Feuer, die Fördermaschine von Fürst Leopold. Seit Juni gibt es keine Dampfversorgung mehr und ohne Dampf funktioniert dieses Fossil der Industriegeschichte nicht. Das ist eigentlich schade, aber der Arbeitskreis um Manfred Wissing und Ulrich Wilke plant die Installation eines Elektroantriebes, der den Koloss in Bewegung setzt. Den pfiffigen Tüfftlern wird dann bestimmt etwas einfallen, das den Koloss auch dampfen und zischen lässt. Dorsten ist auf jeden Fall um eine echte Attraktion für den Tourismus reicher geworden.


Großreinigungstag im Fördermaschinengebäude
29.11.2008

Seit August sind die Mitglieder der Arbeitsgruppe Dampfmaschine damit beschäftigt, die Anlage vom gröbsten Schmutz, Öl und Teer zu befreien. Über die Jahre angesammeltes „Gerümpel“ wurde entsorgt und Steuerungselemente wie die Signalsäule und der Teufenanzeiger vorführbereit aufbereitet.

Nun ging es um die Grundreinigung von Wänden, Fenstern und Böden. Einem Hilferuf der Arbeitsgruppe folgend hatten sich am Samstag annähernd 20 fleißige Helfer des Vereins eingefunden. Mit Putzlappen, Schrubbern und Reinigungsmittel ging man zu Werke und konnte am frühen Nachmittag blitzblanke Wandfliesen und saubere Scheiben, die den Blick nach außen wieder freigaben, bewundern. AG-Leiter Ulrich Wilke war mehr als zufrieden: „Mit einer so großen Beteiligung hatte ich nicht gerechnet. Wir sind unserem Ziel, die Dampfmaschine und das Maschinenhaus  zu reinigen und in einen präsentabelen Zustand zu versetzen, heute wieder mal Mal ein gutes Stück näher gerückt.”

Der Verein dankt an dieser Stelle ganz besonders der Firma “Gerüstbau Lange” für die kostenfreie Einrüstung der 8m großen Treibscheibe. Nur damit wird es dem Verein möglich sein, dem Schmutz des sperrigsten Teils der Zwillingsdampfmaschine zu Leibe zu rücken. Dank gilt auch der “Bäckerei Imping” für den bereitgestellten Kuchen und allen, die sich um das leibliche Wohl der “Reinigungstruppe”  kümmerten.

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Mitarbeit erwünscht !
17.11.2008

Sie leben in Dorsten… und wollten schon immer wissen, wie sich Ihre Heimatstadt in den letzten 100 Jahren entwickelt hat? Sie wollen aber nicht nur Ihr Wissen erweitern, sondern aktiv die Historie aufarbeiten? Dann nehmen Sie sich doch ein wenig Zeit, um mehr über unseren Verein zu erfahren…

Der VEREIN FÜR BERGBAU-, INDUSTRIE- UND SOZIALGESCHICHTE DORSTEN E.V. hat die ARBEITSGRUPPE (AG) GESCHICHTE ins Leben gerufen. Diese Arbeitsgruppe verfolgt das Ziel, DIE INDUSTRIELLE ENTWICKLUNG DER STADT DORSTEN zu erforschen.

Hierzu wollen wir DOKUMENTE DER ZEITGESCHICHTE nutzen. Es gilt also, irgendwo schlummernde Dokumente der Zeitgeschichte, wie beispielsweise ZEITUNGEN, BROSCHÜREN, BÜCHER, FOTOS, FILME, etc. zu erfassen, zu sichern, zu dokumentieren und auszuwerten, um auch zukünftigen Generationen vor allem die Lebensbedingungen der im Bergbau und der Industrie Beschäftigten sowie deren kulturelles Umfeld vermitteln zu können.

ZEITZEUGENINTERVIEWS sollen ferner dazu beitragen „historische Schätze“ zu bergen und diese erzählbaren Geschichten, Erlebnisse, Anekdoten, etc. zu erfassen und aufzuzeigen. Daneben sollen die TECHNIK DES BERGBAUS sowie die davon ABHÄNGIGEN INDUSTRIEN betrachtet und erörtert werden.

Hierbei wollen wir immer DIE GESAMTE ZEITSPANNE, von den Anfängen über die Kriegs- und Nachkriegszeit, bis hin zur Schließung der Zeche und anderer Industriebetriebe, sowie die daraus resultierenden Folgen betrachten.Die Aufbereitung der INDUSTRIELLEN ENTWICKLUNG teilt sich zunächst auf folgende zwei Bereiche auf:

Sozialgeschichte
Der Fokus hierbei liegt hier vor allem auf der ENTWICKLUNG DER ZECHENSIEDLUNGEN in ihrer Gesamtheit. Neben der Entstehung und Zusammensetzung derartiger Siedlungen spielt bei der Betrachtung ebenso das ALLTÄGLICHE LEBEN in diesen Quartieren eine wesentliche Rolle. In diesem Zusammenhang werden wir zudem die kulturelle Entwicklung erörtern. Daneben nimmt der Freizeitbereich eine gleichermaßen große Rolle ein; wobei wir hier den Schwerpunkt auf VEREINE und GASTSTÄTTEN legen wollen. Hintergrund ist die enge Verknüpfung derartiger „Institutionen“ mit dem alltäglichen Leben der Kumpels.

Die Entstehung der Siedlungen sowie das Leben im Allgemeinen sollen demnach in diesen Quartieren betrachtet und untersucht werden.

Industrie- und Bergbaugeschichte
Dieser Bereich beschäftigt sich mit dem „WERDEGANG“ der ZECHEN BALDUR, FÜRST LEOPOLD UND WULFEN und deren Synergien zu anderen Firmen. In diesem Zusammenhang wird ebenso die Entwicklung der INFRASTRUKTUR (u. a. Eisenbahn-, Straßen- und Kanalbau) betrachtet, da diese in einer engen Verbindung zueinander stehen. Neben der technischen Entwicklung werden ebenso die politisch-ökonomischen Rahmenbedingungen erörtert.

Auch hier wird die ZEITSPANNE, von den Anfängen über die Kriegs- und Nachkriegszeit, bis hin zum Ende der Kohlenförderung betrachtet.

Darüber hinaus bemühen wir uns um KOOPERATIONEN MIT VERGLEICHBAREN VEREINEN und Initiativen, um aus deren Erfahrungsschatz schöpfen zu können. Und natürlich bieten wir Menschen eine Plattform, um mit ihnen gemeinsam von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen zu profitieren.

Ein weiteres Projekt, das die AG betreibt, ist die Ausbildung zum ZECHENSIEDLUNGSFÜHRER. Hierbei geht es insbesondere darum, Geschichte aktiv erleben zu lassen und mit Berichten aus dem nicht immer idyllischen Leben in den dortigen Quartieren aufzufrischen.

Besuchen Sie uns, um uns näher kennen zu lernen! Und vielleicht haben sie ja noch weitere Ideen, die Historie des Bergbaus und der Industrie in Dorsten aufzubereiten. Dann melden Sie sich bitte bei Volker Jenau, Tel. 02369/248061 oder mobil: 0160/95115583.

Wir treffen uns jeden 3. und /oder 4. Montag ab 19:30 Uhr im Kulturzentrum am Brunnenplatz in Hervest Dorsten. Wir freuen uns über engagierte neue Mitglieder!


Auf den Spuren Tisa von der Schulenburg.
21.10.2008

Das diesjährige Ursulafest gestaltete das St. Ursula Gymnasium als Projekttag mit dem Thema: Auf den Spuren Tisa von der Schulenburg.

Zwei Klassen besuchten am 21.02.2008 im Rahmen dieses Projekttages auch die Zeche Fürst Leopold.

In der Lohnhalle erklärte Heinz Ritter und Manfred Wissing den Schülern die Wandbilder der Künstlerin, sowie Details über die Zeche Fürst Leopold.

Danach ging es weiter zur  Dampfmaschinenhalle. Dort wurde den Schülern von Hannes Fischak  und Manfred Wissing die Seilfahrt und Kohleförderung auf der Zeche Fürst Leopold erläutert, sowie Stand der Sanierungsmassnahmen an der Dampfmaschine.

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Der Bergbauverein präsentiert sich auf der Dorstener Imobilienmesse.
25.10.2008

DoItBergbau in Wulfen
Nach 50 Jahren zurück zur Natur, Fotos, Dokumente und Exponate aus Wulfens Bergbauvergangenheit.

So lautete die Ausstellung unseres Vereins bei den diesjährigen Immobilientagen auf der Zeche Fürst Leopold, die vom Heimatverein Wulfen, in Kooperation mit dem Verein für Bergbau- Industrie- und  Sozialgeschichte, der Stadtbücherei Dorsten/Barkenberg und der IGBCE Ortsgruppe Wulfen, von der Geschichtsgruppe des Heimatvereins  konzipiert wurde.

In der Dokumentation wurden Fotos, interessante Dokumente und Exponate aus der Wulfener- Bergbau-Vergangenheit gezeigt

Ergänzt wurde die Ausstellung durch die Präsentation unserer Homepagegruppe sowie Filmvorführungen über die Dampfmaschinen, Zechengelände, sowie die Kohlevergasung.

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