Buntes Programm beim Fest der Kulturen 2011/12

Erst im Juni 2011 hat sich das Dorstener Integrationsforum (dif) gegründet und bisher eher im Stillen gearbeitet. Beim Fest der Kulturen auf dem Brunnenplatz bewies dif, wie breit die von Ferit Kocatürk geleitete Organisation inzwischen aufgestellt ist. Der Anspruch von dif, einer nationalitäten- und ethnenübergreifenden Migrantenselbstorganisation ist das Engagement für alle Gruppierungen und eine aktive Mitarbeit am politischen und gesellschaftlichen Leben in Dorsten.

Beim Fest auf dem Brunnenplatz – schade, dass es so kalt war, denn dieses Fest hätte weit mehr Besucher verdient gehabt – wurde schon im Bühnenprogramm deutlich, dass die Gestaltung von Integration nicht Vokabel bleiben muss. Wenn das Fanfarencorps Hervest Dorsten, eine tamilische Tanzgruppe, die Ministars der TSG Dorsten und und und und hintereinander auftreten, spricht das mehr als deutlich für ein gutes Miteinander.

Tanzshow der TSG auf der Bühe….  

Ali Sen spielte die Saz und das Duo Timur und Meryam begiesterten mit türkischem Pop.

So international wie das Programm auf der Bühne waren auch Essen und Getränke, die an den Ständen auf dem Brunnenplatz angeboten wurden. Und so kalt war es dann auch wieder nicht, als dass nicht zunächst einmal kräftig zugelangt wurde…


Fest der Kulturen auf dem Brunnenplatz – Nichts für Wasserscheue  

Bild links: Christel Briefs (stellvertr. Bürgermeisterin), Ferit Hocatürk (DITIB-Vorsitzender) und Ute-Maria Schlebusch (Migrationsreferat der Ev. Kirche) eröffneten gemeinsam das “Fest der Kulturen” auf dem Brunnenplatz. Dies war nun schon die vierte Veranstaltung dieser Art, aber so nass wie 2011 war keines der Feste bisher. Ein besonderer Grund für Christel Briefs, den ausschließlich ehrenamtlichen Helfern zu danken. Bild rechts: Wir basteln… – was auch immer: Erwachsene und Kinder waren gemeinsam mit Eifer bei der Sache und wenn es wieder einmal vom Himmel tröpfelte, hatte man die “Werkstatt” schnell ins Trockene getragen.

“Malen mit Kohle” – zu dieser Aktion hatte der Bergbauverein eingeladen. Und weil man mit Steinkohle bekanntlich nicht malen kann, bekamen die Kinder Holzkohle zum Malen, übrigens ganz normale Grillkohle, die für diesen Zweck bestens geeignet ist.

Den Maltisch hatte Kunsterzieherin Ursel Kipp so aufbauen lassen, dass die kleinen Künstler einen freien Blick auf den Brunnenplatz-Brunnen und das Torhaus hatten, zwei schöne Motive ohne Zweifel, aber natürlich durfte jedes letztlich Kind malen, was es wollte, das Bild sollte nur in einer Beziehung zur Zechensiedlung, zum Bergbau oder auch zum aktuellen Fest der Kulturen stehen.

Geplant war, auf einem über 100 Meter langen Zeichenblock – Restrolle aus der Zeitungsproduktion der WAZ – ein riesiges Kinderbild entstehen zu lassen, aber durch diese Pläne machte der launische Petrus dann leider einen nassen Strich. Dennoch machten sich viele Kinder mit Eifer ans Werk, teilweise auf dem gerollten Zeichenblock, teilweise auch auf farbigem Malpapier. Schade, dass die Aktion wegen des Wetters vorzeitig abgebrochen werden musste – wird bei nächster Gelegenheit natürlich wiederholt…  

„Fest der Kulturen“ – viel größer kann der Gegensatz kaum sein: Auf der einen Seite die Gruppe der Tamilen, die eine tolle Tanzgruppe hat und bei Festen auf dem Brunnenplatz stets kulinarische Delikatessen anbietet, auf der anderen Seite die Tanzgruppe des Heimatvereins Hervest, fitte Senioren, die ihr Können auf der kleinen Bühne im Torbogen beim Holzschuhtanz eindrucksvoll unter Beweis stellten.  

„Fest der Kulturen“ – da kam auch das Thema „Wir und die Tiere“ zur Sprache. Der Verein „Graues Gold“ stellte sich vor und das Dorstener Tierheim in Hervest war unter anderem mit seinem gefiederten Maskottchen vertreten. „Graues Gold“ – ein Verein, der es sich auf seine Fahnen geschrieben hat, mit speziell ausgebildeten Hunden zum Beispiel Senioren oder auch Kindern schöne Stunden zu bereiten, der sich andererseits aber auch für den „Generationenhof“ engagiert, ein Projekt, das alten Tieren das berühmte Gnadenbrot ermöglicht. 

„Fest der Kulturen“ – als es dunkel wurde am Himmel füllte sich der Platz mehr und mehr, auf dem Programm stand für 20.40 Uhr das öffentliche Fastenbrechen. Ein wichtiger Termin für die vielen Muslime in Hervest und an diesem Abend besonders in der Zechensiedlung. Fastenbrechen, ein Ritual im Ramadan, dem islamischen Fastenmonat. Dass Ramadan wörtlich übersetzt Sommerhitze bedeutet, sei dabei nur am Rande bemerkt.

Pünktlich zum Fastenbrechen war vom Türkisch-Islamischen Kulturverein DITIB ein großes Buffet aufgebaut worden, gekocht wurde das Essen in der Moschee am Holzplatz. Und weil im Ramadan zwischen Morgendämmerung und Abend nicht gegessen werden darf, bildete sich eine lange Schlange am Buffet. Auf dem Speiseplan stand eine Kichererbsensuppe, gebratenes Lamm mit Reis und buntem Salat – lecker war’s und ein mehr als gelungener Ausklang für ein schönes Fest.

Pünktlich zum Fastenbrechen war auch die Gruppe zurück, die mit Rainer Schöneweiß zur Siedlungsführung gestartet war.

Fotostrecke