Herausgeber: Kunstverlag Georg Sulzbach, Duisburg

Verkauf: 1916 / 1917

Karte oberer Teil: Ansicht Zeche Fürst Leopold

Karte unterer Teil: Kriegsgefangene nach Schichtende

Zu der im Leopold-Regal gezeigten Postkarte gibt es auch eine Version aus der Nachkriegszeit.

Trotz aller Recherche und allen Bemühens bleibt das Wissen um konkrete Zahlen und damitum konkrete menschliche Schicksale dünn. Was weiß man? Ende des Ersten Weltkriegs waren auf Fürst Leopold 283 Kriegsgefangene eingesetzt, auf derZeche Baldur waren für 1918 genau 197 Kriegsgefangene registriert. Die meisten von Ihnen kamen aus Belgien und Frankreich und hatten dort bereits im Bergbau gearbeitet. In Hervestgab es für die Kriegsgefangenen auf Fürst Leopold eine besondere Unterbringung: Sie mussten die baufrischen Siedlungshäuser im Bereich Freiligrath-, Burgsdorff- und Heinrich-Wienke-Straße buchstäblich trocken wohnen. Im Zweiten Weltkrieg arbeiteten auf Fürst Leopold/Baldur 724 Kriegsgefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter, vor allem aus Russland, der Ukraine und Polen. Sie waren in einem Barackenlager an der Wasserstraße untergebracht. Die Tatsache der durchweg schlechten Versorgung und teils grausamen Behandlung von Kriegsgefangenen, Zwangs- und auch Fremdarbeitern ist u.a. auf dem so genannten „Russenfriedhof“in Holsterhausen belegt, wo viele Grabsteine von Menschen im besten Lebensalter stehen.