Material: Keramik

Bedeutung des Exponats: Geschichte der Kolonie „Gartenstadt Fürst Leopold“

Als Gartenstadt wurde zwischen 1912 und 1920 in Hervest für rd. 700 Bergarbeiter-Familien die Kolonie Fürst Leopold gebaut. Ab 1914 kamen die vom Architekten Hans Werner Eggeling verbauten Ziegel aus der zecheneigenen Ringofenziegelei zum Einsatz. Die Siedlung sollte, das war der Auftrag an Eggeling, „etwas Besonderes“ sein, um für diese späte Zechengründung überhaupt noch Bergarbeiter anwerben zu können. Etwa ein Drittel der ersten Bewohner waren Landarbeiter aus Masuren. Der Gartenzwerg wanderte erst nach dem Zweiten Weltkrieg nach Hervest ein. Mit dem Wirtschaftswunder erlahmte das Interesse am eigenen Nutzgarten, der zum Ziergarten wurde. Kaum einem Bergmann war bewusst, dass er mit dem Gartenzwerg wohl einen ehemaligen „Kumpel“ aufs Grün stellte, den Heinzelmann. Heinzelmännchen heißen die sagenhaften, fleißigen Nachtarbeiter von Köln, deren Vorfahren im bergischen Erzbergbau fürs „Heinzen“ verantwortlich gewesen sein sollen, also für die Wasserförderung.